Wer Abenteuer sucht, muss nicht bis in den Kaukasus oder ins Orinoco-Delta - rund um München warten einige Herausforderungen. Wir haben für Sie ein paar Angebote ausgesucht.
Wasserski wie in Waikiki
Ort: Wasserskipark Aschheim Anfahrt: 15 km, 20 min
Die Palmen wiegen sich im Wind, die Kites zischen durch die Luft - im Wasserskipark Aschheim vergisst man kurz, dass man hier nicht an einem Meeresstrand steht, sondern an einem Baggersee direkt hinter der Autobahn. Seit acht Jahren kann man dort mittels einer Liftanlage Wasserski fahren. Ski oder Wakeboard, Neoprenanzüge und Schwimmwesten werden verliehen, Neulinge können Kurse belegen. Weil es hier selten Waikiki-Wetter gibt, hat die Familie Lindinger, die den Park betreibt, Wärmekabinen aufgestellt, in denen man sich zwischendurch wieder auf normale Körpertemperatur bringt. Im neu gebauten Erholungsbereich gibt's außerdem Massage- und Physiotherapie-Angebote.bilu
Wasserskipark Aschheim (bis 3. Oktober täglich 11 bis 19 Uhr, dann nur bei schönem Wetter 12 bis 17 Uhr), Telefon 089/ 900 19 600, www.wasserskipark-aschheim.de.
Abseilen ins Angerloch
Ort: Walchensee Anfahrt: 75 km, 80 min
Höhlen begeht man nicht, sondern befährt sie. So heißt es korrekt, wenn man auch die meiste Zeit weder geht noch fährt, sondern, kriecht, klettert oder sich abseilt. In Höhlen ist es manchmal eng, meistens nass und immer dunkel. Deshalb ist eine Höhlentour immer ein kleines Abenteuer. Das Angerloch nahe des Walchensees ist eine sehr beliebte Höhle, um sie zu befahren, sollte man sich einer Führung anschließen. Mitbringen muss man ein bisschen Mut, festes Schuhwerk und strapazierfähige Kleidung, gestellt wird meistens Helm und Stirnlampe, außerdem Klettergurt und Seil.bilu
Angerloch, Touren zum Beispiel mit den "Wilden Kaisern", Telefon 08152/99 99 984, www.wilde-kaiser.de
Biken am Brauneck
Ort: Lenggries Anfahrt: 60 km, 60 min
Bikeparks gibt es in der ganzen Bundesrepublik und immer mehr auch in Bayern. Gemütliches Radlfahren ist in ihnen nicht möglich: Rasant geht es über Bretterstege, durch Steilkurven, über Hindernisse aller Art. Helme sowie Knie- und Ellbogenschoner sind deshalb Pflicht. Die Parks sind nicht nur was für Akrobatik-Freaks, Mountainbiker üben darin gerne auch mal die Downhill-Fahrt. In den Parks gibt es verschiedene Strecken mit dynamischen Namen: Soulride beispielsweise ist der schlichte Brettersteg, bei Northshore kommen Hindernisse wie Holzbrücken, Baumstämme oder Wippen dazu. Wenn man sich selbst nicht auf die Strecken traut, macht auch das Zuschauen Spaß.bilu
Bikepark Brauneck, Telefon 08041/760175, www.bikepark-lenggries.com
Segeln vor der Sonne
Ort: Greiling bei Bad Tölz Anfahrt: 55 km, 50 min
Lautlos durch die Luft gleiten, vor einem klaren Alpenpanorama - das geht in einem Segelflugzeug. Der ,,Aero Club München'' hat in Greiling bei Bad Tölz einen Segelflugplatz. Passagierflüge sind zwar eigentlich nicht im Angebot, trotzdem ergeben sich immer wieder Mitfluggelegenheiten in den doppelsitzigen Fliegern. Mit etwas Glück kann man so ein paar Stunden über den Wolken schweben.bilu Aero Club München, Segelflugplatz Greiling, Termine unter 08041/7935820, www.aeroclub-muenchen.de
Herzklopfen im Hochseilgarten
Ort: zwischen Bad Reichenhall und Schneizlreuth Anfahrt: 135 km, 90 min
13 Meter können hoch sein, sehr hoch. Zum Beispiel dann, wenn man auf einem Seil steht, sich an einem anderen Seil festhält, und die Oberschenkel zu Eisen werden. Der Hochseilgarten Baumgarten ist 13 Meter über dem Boden, eine ordentliche Höhe, die die Herzfrequenz spürbar beschleunigt. Der Sinn von Hochseilgärten ist, neben der körperlichen und technischen Herausforderung, genau diese Aufregung zu vermindern, zu lernen, was man alles kann, an seine Grenzen und darüber hinaus zu gehen und am Ende entspannt durch die Anlage zu spazieren. Wie durch einen Garten eben.bilu
Outdoor Center Baumgarten, 08651/4009, www.klettergarten.de.
Adrenalin beim Absprung
Ort: bei Eggenfelden Anfahrt: 100 km, 60 min
Die Gurte sind eng um den Körper geschnallt. Sie sind die Verbindung zu dem Menschen, dem man gerade sein Leben anvertraut. Noch ein paar Minuten zum Absprung aus 3500 Metern Höhe. Die Maschine knattert sich mühsam hinauf in die Luft. Dann geht die Klappe auf. Und das andere Paar, das neben einem sitzt, fällt raus, schwupp, weg. Wie ein Krebs rutscht dann das eigene Gespann zur Tür, und lang überlegen kann man nicht. Das macht den Tandemsprung unaufregender, als man meint: Weil man sich nicht selbst überwinden muss, die Entscheidung, aus dem Flugzeug zu springen, trifft man nicht selbst, sie wird getroffen. Dann presst sich die Fliegerbrille ins Gesicht, die Erde rast auf einen zu, das Knattern, Surren und Zerren ist fürchterlich laut, und dann macht es einen Ruck - der Rest ist Schweben.bilu
Exit GmbH, Telefon 700-444-19-600, www.exit-gmbh.com.
Tanz in der Thermik
Ort: Lenggries, Brauneck Anfahrt: 60 km, 60 min
Wer jemals einem Albatros beim Start zugesehen hat, weiß wie's geht: Flügel spannen und laufen, laufen, laufen. So ist das auch beim Gleitschirmfliegen: Vor der totalen Freiheit in der dritten Dimension muss man sich noch ganz kurz anstrengen. Das gilt auch für Passagiere beim Tandemflug, denn selbst wenn der Pilot schon schwebt, muss der Gast noch ein paar Schritte sprinten. Dann aber erfährt ein Glücksgefühl, das die Endorphine verrückt spielen lässt. Denn Gleitschirmfliegen ist dem Flug der Vögel am ähnlichsten. Nur das leise Pfeifen der Leinen und das Rauschen des gut 30 Quadratmeter großen Schirms ist zu hören. Und wenn man Glück hat, dreht man auf 3000 Meter auf und schaut sich das Karwendel von oben an. Das Brauneck ist ideal auch für Tandemflüge, weil man nach fast allen Richtungen sicher starten kann. Die Flugschule ,,Adventure Sports'' ist renommiert und vom Deutschen Hängegleiterverband auch als Performance-Center anerkannt. Die Piloten um Chef Stefan ,,Steve'' Vollmer sind allesamt Profis. Flüge (130 Euro) nur nach telefonischer Anmeldung.fok
Adventure-Sports Gleitschirmflugschule, Talstation Brauneckbahn, Telefon 08042/9486, info@adventure-sports.de
Glück in den Gumpen
Ort: Grenzgebiet Lenggries/Tirol, Nähe Sylvensteinsee Anfahrt: 75 km, 80 min
Vor dem Genuss steht die Anstrengung. Eigentlich sind ja 250 Höhenmeter keine besondere Herausforderung. Wer den Weg allerdings im dicken Neoprenanzug und Neoprensocken zurücklegt, badet erst einmal im eigenen Saft. Umso aufregender der erste Sprung in die türkis schimmernde Gumpe. Eintauchen, für einen kurzen Moment das eiskalte Wasser auf der Haut spüren (keine Angst, wenn der Neopren richtig sitzt, isoliert er wie eine Thermoskanne), Glücksschreie ausstoßen. Das Hochgefühl kann auch in Form einer natürlichen Felsrutsche daherkommen. Der Hosenboden ist ja stabil, also nichts wie runter. Weniger Wagemutige werden an den steilen Stellen der Schluchten angeseilt, schwimmen sollte aber jeder können. Die Halbtages- oder Tagestouren werden ausschließlich von staatlich geprüften Berg- oder Schluchtenführern geleitet, auch die Ausrüstung (Neopren, Bergschuhe, Helm, Gurt) wird gestellt. Sicher ist: Obwohl im Gebirgsbach nur abwärts geklettert wird, ist man nach der Tour wunderbar müde - und zufrieden.
Hydroalpin in Lenggries bietet jedes Wochenende Canyoning-Touren an, 08042/98530, www.hydroalpin.de.