Wer einen Überblick über die junge Literatur in München bekommen möchte, braucht etwas Durchhaltevermögen. 60 junge Autorinnen und Autoren lesen beim "Großen Tag der jungen Münchner Literatur", der am Samstag, 28. Januar, das Einstein Kultur füllen wird. Da immer drei Autoren zeitgleich eine von drei Hallen bespielen, kann ein Mensch ohnehin nur maximal ein Drittel der Lesungen miterleben - und sollte dafür bereit sein, von 17.30 Uhr bis ein Uhr nachts durchzulauschen.
Das wird kaum jemand schaffen - und es wird von den Organisatoren und Kuratoren Daniel Bayerstorfer, Tristan Marquardt, Annalena Roters, Nora Zapf, Ko Bylanzky, Florian Kessler und Karolina Kühn natürlich auch nicht eingefordert. Im Gegenteil: Es soll entspannt zugehen. So war es zumindest vor zwei Jahren, als die Münchner Szene erstmals mit einem großen Zusammenschluss überraschte.
Diesmal sind noch mehr Autoren dabei, von sehr jungen Studenten mit Schreibambitionen bis zu nicht mehr ganz so jungen und bereits etablierten Autoren. Die Poetry Slammer Alex Burkhard, Pierre Jarawan und Meike Harms sind zum Beispiel ebenso zu hören wie Martin Kordić, mehrfach ausgezeichnet für sein Debüt; eine Lyrikerin wie Ricarda Kiel stellt sich ebenso vor wie Theaterautorin Raphaela Bardutzky. Zudem werden Künstler wie Andreas Chwatal (siehe nebenstehender Text) oder Judith Neunhäuserer die drei Hallen wieder eigens für die Lesungen umgestalten.
Eine vierte Halle zum Essen, Trinken und Erholen gibt es übrigens auch. Da kann man sich, hoffentlich ganz und gar animiert und poetisiert, nicht nur zwischendrin den Rachen benetzen, sondern auch noch engmaschig vernetzen.
Großer Tag der jungen Münchner Literatur, Sa., 28. Jan., 17.30 - 1 Uhr, Infos: grossertagderjungenmuenchnerliteratur.com