Prinzessin Karotte hat ein Problem. Ihre goldene Kugel ist in den Brunnen gefallen und die einzige Hilfe ist ein quakender Frosch, der anbietet, sie für die schöne Prinzessin wieder herauszufischen. So weit so gut. Dafür verlangt der aber das Versprechen, künftig mit ihr Tisch und Bett teilen zu dürfen. Etwas widerwillig lässt sich die Schöne schließlich darauf ein. Das ist kurz zusammengefasst die Handlung des "Froschkönig", der am Samstag, 23. Juli, in Eching zu sehen ist.
Anlässlich des Fests der Kulturen "Eching International" kommt das "Theater Fritz und Freunde" aus Augsburg für zwei Aufführungen ins Bürgerhaus. Um 11 und um 13 Uhr spielen zwei Schauspieler des mobilen Theaters das Stück frei nach dem berühmten Grimmschen Märchen.
Wie also mit dem Frosch umgehen, fragt sich wohl die Prinzessin. Mit ihm am Tisch zu essen macht ihr letztendlich sogar Spaß, aber mit ihm das Bettchen teilen? Wie Prinzessin Karotte mit dem Frosch, der nur quaken, aber nicht sprechen kann, im Schloss zurecht kommt und was ihr Vater, König Blaukraut, zu dem kuriosen Gast sagt, davon erzählt das etwa einstündige Theaterstück. Die Regie dafür hat Detlef Winterberg vom Theater Fritz und Freunde übernommen.
Spielen werden Fritz Weinert und Christian Beier, sie sorgen auch für stimmige Gitarrenmusik und Gesangseinlagen. Fritz Weinert hatte 2000 die Theatergruppe mitgegründet. Als solche reisen die Schauspieler für ihre Aufführungen durch das ganze Land, meistens aber treten sie in Süddeutschland auf. Weinert spielt in seinen Rollen mal Frauen, mal Männer und gerne auch Tiere. Dafür holt er sich Inspirationen von Straßenkünstlern, Shakespeare und Brecht. Christian Beier ist Schauspieler und Tänzer auf nationalen und internationalen Bühnen, schätzt aber das Theater für die direkte Nähe zum Publikum. Und das kann sich auf ein interaktives Schauspiel freuen, denn die Augsburger Künstler wollen die Märchenfans nicht nur zum Lachen bringen, die Kinder sind außerdem ausdrücklich aufgefordert "mitzumischen". Dafür werden die Schauspieler die Kinder direkt ansprechen oder Fragen in den Raum werfen.
Ulla Grabow, Leiterin des Bürgerhauses, erklärt, warum sie den Froschkönig als Stück für das internationale Fest in Eching gewählt hat: "Weit interpretiert hat der Froschkönig mit dem Thema Integration zu tun", so Grabow. Das Stück zeige, dass Menschen manchmal nicht die sind, die sie zu sein scheinen und sich außerdem während des Einfindens in eine unbekannte Kultur ändern können. Ob es dem Frosch gelingt, sich in die Königsfamilie zu integrieren, davon können sich die jungen Zuschauer selbst ein Bild machen.
Mit dem Theater "Fritz und Freunde" hat die Gemeinde Eching schon zuvor erfolgreich zusammengearbeitet. "Die Vorstellung zum Räuber Hotzenplotz ist sehr gut angekommen, da waren wir sehr zufrieden. Daher habe ich mich entschieden, sie noch einmal zu buchen", erklärt Ulla Grabow. Für die Vorstellungen um 11 und 13 Uhr bietet der Große Saal jeweils rund 250 Kindern ab drei Jahren Platz. Der Eintritt ist frei.