Zorneding:"Zorneding Report" zieht Konsequenz

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Sylvia Boher darf nicht mehr für das CSU-Parteiblatt schreiben

Von Carolin Fries, Zorneding

Nach ihren rechtspopulistischen Äußerungen in der Oktober-Ausgabe des "Zorneding Reports" darf die ehemalige CSU-Ortsvorsitzende Sylvia Boher nicht mehr für das Parteiblatt schreiben. Jutta Sirtotek, die den Ortsvorstand bis zur Jahreshauptversammlung im April übernommen hat, sagte, zum Redaktionsteam würden künftig der stellvertretende Ortsvorsitzende Johannes Schott, Gemeinderätin Stefanie Berndlmeier und Gemeinderat Tobias Hackl zählen. Schott hatte als Redaktionsleiter im Oktober den umstrittenen Artikel Bohers mitzuverantworten und sich dafür öffentlich entschuldigt.

Der Ausschluss der Gemeinderätin aus dem Autorenteam bleibt womöglich nicht die einzige Änderung: Der Vorstand wird zudem beraten, ob es weiterhin die Rubrik "Kritisch angemerkt" geben wird, in der Boher in den vergangenen Jahren immer wieder gelästert und beleidigt hatte. Zuletzt eben im Oktober hatte sie Asylbewerber aus Eritrea pauschal als "Militärdienstflüchtlinge" bezeichnet und ihnen Hilfe verwehrt mit dem Hinweis, die Sudetendeutschen hätten diese nach dem Zweiten Weltkrieg auch nicht erhalten. Dabei äußerte sie sich auch abfällig über Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck. Der CSU-Vorstand kündigte auch an zu klären, wie er mit dem Wunsch des Zornedinger Pfarrgemeinderates umgeht, künftig nicht mehr die Kirchtürme in der Kopfzeile auf dem Titelblatt des CSU-Blattes zu verwenden. In einem Schreiben hatten die elf Pfarrgemeinderatsmitglieder Ende Oktober aus Ärger über Bohers Artikel den Ortsverband gebeten, stattdessen deutlich den Schriftzug der CSU Zorneding auf der Titelseite zu platzieren, damit unmissverständlich klar sei, "wessen Geisteshaltung hier verbreitet wird". Die geplante Weihnachtsausgabe des Zorneding Reports war im Dezember ausgefallen. Wann die neue Ausgabe erscheinen wird, will der Ortsvorstand in seiner Sitzung am Dienstag, 19. Januar, besprechen.

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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