Fiktion trifft Wirklichkeit, und zwar in Dorfen: Auf Einladung der Dorfener SPD kommt der frühere Schwandorfer SPD-Landrat Hans Schuierer am Donnerstag, 4. Oktober, nach Dorfen, um mit Interessierten über den Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf zu diskutieren. Um 19 Uhr tritt die Gesprächsrunde im Gasthaus am Markt zusammen. Um 20.30 Uhr beginnt im Dorferner Kino "Wackersdorf - Der Film". Schuierer war als Landrat oft selbst bei den Protesten gegen die Wiederaufbereitungsanlage dabei - zur Unterstützung der Bevölkerung gemäß seines alten Mottos "Es kämpft sich nicht schlecht, für Heimat und Recht", wie die SPD in einer Ankündigung scheibt. Ein Grundsatz, der "angesichts der anachronistischen Braunkohlepläne im Hambacher Forst" wieder eine besondere Aktualität gewonnen habe.
Schuierer spricht in Dorfen nicht nur über seine einstige Rolle als Symbolfigur des WAA-Widerstands, wegen der der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß ihn des Amtes entheben habe wollen, sondern auch über Folgen und Lehren aus diesem Engagement. Schon damals habe Schuierers Grundüberzeugung gelautet: "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Schuierer kommt mit Wolfgang Nowak aus Schwandorf nach Dorfen, der zu den führenden Leuten der Bürgerinitiative gehörte. Heute gelte er als das große Gedächtnis des Widerstands, er bearbeite ein riesiges Archiv über die bewegten 1980er-Jahre in der Oberpfalz. Für die Diskussion mit den beiden ist der Zeitraum von 19 bis 20.30 Uhr vorgesehen. Wer will, kann dann direkt ins Kino gehen. Wer keine Karte mehr bekommt, hat aber weitere Gelegenheiten. Das Dorfener Kino zeigt den Wackersdorf-Film eine ganze Woche lang.