Voraussetzung für Großtagespflege:Platz für mehrere Tagesmütter

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Neufahrner Nachbarschaftshilfe bekommt ihre Räume im Lohfeld zurück, wenn die Krippe in den Neubau umzieht

2019 wird das Neufahrner Tagesmütterprojekt 25 Jahre alt - und mit dem Jubiläum hofft Leiterin Martina Bock auch auf eine Neueröffnung: Der lang gehegte Traum von einer Großtagespflege soll sich endlich erfüllen, die Voraussetzungen sind schon geschaffen: Denn die Nachbarschaftshilfe, Trägerin des Tagesmütterprojekts, bekommt ihre früheren Erdgeschoss-Räume im Lohfeld zurück, sobald die dort untergebrachte Krippe in den Neubau am Keltenweg umzieht. "Ich hoffe wirklich, dass die Krippe bald gebaut wird", sagte Bock im Verwaltungs- und Personalausschuss.

Bei der Großtagespflege handelt es sich um einen Zusammenschluss von zwei oder drei Tagesmüttern, die in Räumen außerhalb ihres Hauses acht oder zehn Tageskinder betreuen. Dort kann auch die Ersatzbetreuung für den Fall, dass eine Tagesmutter erkrankt, organisiert werden. Die Kinder müssen so nicht mehr getrennt und auf mehrere Tagesmütter verteilt werden.

Dass die Betreuung durch Tagesmütter für viele Familien nach wie vor eine Alternative zur Kinderkrippe und auch zum Kindergarten ist, zeigt der Jahresbericht der Einrichtung. 2016 wurden bis zu 71 Kinder von 18 Tagesmüttern betreut, wobei auf eine Tagesmutter maximal fünf Pflegekinder kommen. Die Nachbarschaftshilfe kümmert sich um Vermittlung, Verträge, Qualifizierung und die Ersatzbetreuung im Krankheitsfall.

Immer schwieriger wird es aber, neue Tagesmütter zu finden. Einen Grund dafür sieht Bock in den "zunehmend beengten Wohnverhältnissen". Im Magen liegt der Projektleiterin auch die jährliche Erhöhung der Elterngebühren, die an die Förderung des Freistaats gekoppelt sind und deshalb parallel dazu steigen. So mussten die Eltern 2013 noch 302 Euro für 40 Wochenstunden Betreuung bezahlen, jetzt sind es bereits 348 Euro. "Das entspricht einer Erhöhung von 15,3 Prozent in gut drei Jahren", ärgerte sich Bock. Es gebe deshalb immer wieder Beschwerden. Auch hätten die Tagesmütter nichts von der Erhöhung, die verdienen immer das gleiche", erklärte Bock: "Das finde ich etwas einseitig."

© SZ vom 12.05.2017 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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