Voltigierer:Hoch zu Ross

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Gregor Klehe und Jannik Liersch aus Vaterstetten nehmen an der WM teil

Von Annalena Ehrlicher, Vaterstetten

Den meisten dürfte bereits ein Handstand unter Idealbedingungen Schwierigkeiten bereiten. Beim Voltigieren haben die Sportler ein trabendes Pferd unter sich. Gregor Klehe und Jannik Liersch vom Voltigierverein Ingelsberg kennen die akrobatischen Kunststücke auf dem Pferderücken gut. Der 15-jährige Jannik betreibt den Sport "seit fünf oder sechs Jahren" und ergatterte bei den deutschen Meisterschaften den dritten Platz. Der ein Jahr ältere Gregor, der seit sieben Jahren voltigiert, ging als Erstplatzierter aus der Meisterschaft hervor - nächste Station: Weltmeisterschaft im Sommer.

Dass Reiten ein Mädchensport sei, müssen sich die jungen Sportler kaum anhören. Die Bewunderung vor der akrobatischen Leistung überwiegt meist auch bei den Mitschülern. Dennoch sind beide über Frauen zu ihrem Hobby gekommen: In Gregors Fall war es seine Mutter, die den Sohn mit der Pferdebegeisterung angesteckt hat - bei Jannik sind die Schwestern mitverantwortlich.

Zum Voltigieren gehört außer der Liebe zu Pferden viel Training, damit die akrobatischen Übungen funktionieren. Eine weitere Voraussetzung ist eine gesunde Portion Mut, denn "man muss die Figuren im Galopp machen", erklärt Jannik. Der "springende Handstand" gehört zu den Übungen, die Gregor besonders gerne mag. Jannik sagt, ihm fallen vor allem die Sprünge leicht - eine Lieblingsfigur habe er aber nicht. Den vermeintlich lockeren Umgang mit den schwierigen Figuren haben sich die beiden in jahrelangem Training angeeignet. Drei bis fünf Mal pro Woche stehen, sitzen, liegen sie auf den Rücken der Pferde, während diese im Kreis laufen. Nicht alle Figuren sind so spektakulär wie der springende Handstand. Man sieht ihnen jedoch allesamt an, wie viel Übung es gekostet haben muss, dieses Niveau zu erreichen. Die Sportler schwingen sich elegant auf den Pferderücken, springen in die Höhe oder bleiben stehen, als handle es sich bei den galoppierenden Tieren um ein Snowboard am sanften Berghang. Bis sie im Sommer bei der Weltmeisterschaft antreten, bleiben Gregor und Jannik noch einige Wochen, in denen sie trainieren können. Vor kurzem haben sie sich schon einmal die ersten beiden Plätze beim "Preis der Besten" erkämpft. Und für die Talentiade sind sie nun auch nominiert.

© SZ vom 27.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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