Verkehr in Dorfen:Behelfssondierung

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Damit eine provisorische Brücke für Feuerwehr und Notdienste errichtet werden kann, nehmen Arbeiter Proben, um die Tragfähigkeit des Bodens am Isenflutkanal zu untersuchen. (Foto: Thomas Daller/OH)

In Dorfen bereitet man sich auf den Neubau der B 15-Brücke vor

Von Florian Tempel, Dorfen

Es sind Vorboten einer außergewöhnlichen Maßnahme, die sich mit lautem Hämmern in Dorfen bemerkbar machen. Die Arbeiter rammen mit ihren Maschinen tief in den Boden neben dem Isenflutkanal, um die Beschaffenheit und Standfestigkeit des Untergrunds zu erkunden. Etwas unterhalb des Isenwehrs auf Höhe der Etzkapelle soll eine Behelfsbrücke gebaut werden, wenn im nächsten Jahr die 80 Jahre alte B 15-Brücke über die Isen abgerissen und neu errichtet wird. Die Behelfsbrücke ist nötig, damit die Feuerwehr ohne kilometerweite Umwege zu einem Einsatz in der Altstadt ausrücken kann. Die provisorische Brücke wird nur etwa drei Meter breit werden. Außer Feuerwehr und Rettungsdiensten werden keine anderen motorisierten Fahrzeuge auf ihr den Flutkanal überqueren dürfen, Fußgänger und Radfahrer aber schon.

Aktuell bekommt man in Dorfen eh gerade einen Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Der Verkehr durch die Stadt staut sich dieser Tage oft und lange, weil an einer innerstädtischen Kreuzung der B 15 eine Ampelanlage installiert wird und deshalb die Bundesstraße auf Höhe der Baustelle einseitig gesperrt ist. Noch dazu ist eines der drei Tore zur Altstadt gesperrt, man kann also nicht ausweichen. Wenn im März 2022 die Bauarbeiten für die neue B 15-Isenbrücke beginnen, wird es für den Verkehr durch Dorfen anders, aber sicher nicht leichter werden.

Eigentlich war der Neubau der B 15-Isenbrücke für 2020 geplant. Man könnte schon alles hinter sich haben. Noch dazu, wo in der ersten Pandemiewelle wegen des strikten Lockdowns unvergleichlich wenig los war auf den Straßen. Das wäre wenigstens ein Vorteil der Coronakrise gewesen: dass der Brückenneubau nicht zu einem großen Verkehrschaos geführt hätte, weil so wenig los war. Dann aber sagte das Straßenbauamt ganz schnell die Bauarbeiten ab und verschob sie wegen "der unvorhersehbaren weiteren Entwicklung", wie es damals hieß. Nachdem die erste Welle überstanden war, beantragte der Stadtrat im Frühsommer 2020 sofort eine weitere Verschiebung bis ins Jahr 2022. Denn die Dorfener Gewerbetreibenden hatten darauf hingewiesen, dass "durch die Corona-Pandemie der Handel und die Gastronomie sehr gelitten" hätten. Man brauche 2021 zur Erholung, dachte man, ein sofort anschließender Brückenbau wäre ein zu harter zweiter Schlag.

Die Corona-Pandemie geht schier endlos weiter, Verkehrsprobleme hat man in Dorfen eingeübt - im kommenden März kann es nun wirklich getrost mit dem Brückenneubau losgehen.

© SZ vom 10.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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