Ultrafeinstaub:Grüne sind unzufrieden

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Neue Forschungsergebnisse sollen abgewartet werden

Ein Antrag der Landtagsfraktion der Grünen, am Flughafen München mit Ultrafeinstaub-Messungen zu beginnen, ist am Donnerstag in der Sitzung des Umweltausschusses erwartungsgemäß abgelehnt worden. CSU und Freie Wähler wollen vor weiteren Entscheidungen erst die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens am Frankfurter Flughafen abwarten, das hatten sie bereits im Vorfeld geäußert. Der Grünen-Abgeordnete Johannes Becher aus dem Landkreis Freising zeigte dafür kein Verständnis.

Die bayerische Regierungskoalition begründe die Ablehnung damit, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen, dass man bisher zu wenig über die Reaktivität der Ultrafeinstaubpartikel wisse - also inwieweit sich die Schadstoffe verändern, nachdem sie ausgestoßen worden sind. Außerdem fehlten Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung sowie die gesundheitlichen Auswirkungen. Becher fragt deshalb: "Wie soll man denn etwas in Erfahrung bringen über diese Partikel, wenn keine Messungen angestellt werden?". Ohne sie könnten keine Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffe eingeleitet werden.

Zwar begrüßt es Becher, dass die Regierungskoalition Messungen in Regensburg und Augsburg vorgesehen habe. Warum von den 1,4 Millionen Euro, die im Haushalt für Ultrafeinstaubmessungen und -untersuchungen vorgesehen seien, aber nicht zumindest ein Teil für einen Standort im Flughafenumfeld verwendet wird, könne er nicht verstehen.

In der Debatte im Ausschuss sei ihm Ungeduld vorgeworfen worden, sagte Becher und hielt dagegen: "Es gibt bis heute keine klare Aussage der Staatsregierung, dass am Flughafen München gemessen werden soll, sondern lediglich völlig unverbindliche Prüfaufträge." Dieses Vorgehen der Koalition nannte er eine "reine Verzögerungstaktik", das ärgere ihn.

Für den Flughafen Frankfurt liegen mittlerweile Zwischenergebnisse vor. Den Abschlussbericht will das Umweltbundesamt Anfang bis Mitte 2020 vorlegen, wie FW-Abgeordneter Benno Zierer sagte. Er hält es für sinnvoll, diese Erkenntnisse einzubeziehen.

© SZ vom 29.11.2019 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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