Starkstromleitung:Neuer Gesprächstermin im Sommer

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Ein Strommast bei Ottenhofen. Die finalen Standorte der Neubaumasten werden demnächst mitgeteilt. (Foto: Renate Schmidt)

Die BI Ottenhofen kämpft für eine Alternativstrecke der geplanten Hochspannungsleitung und hat dafür im Dezember mehrheitlich Unterstützung im Petitionsausschuss erhalten. Doch der Netzbetreiber Tennet hält weiter an seiner Trasse fest.

Von Regina Bluhme, Ottenhofen

Die Debatte über den Streckenverlauf der geplanten Starkstromtrasse im Bereich von Ottenhofen und Neuching hat es im Januar bis in den Bayerischen Landtag geschafft. Der dortige Wirtschaftsausschuss stimmte damals mehrheitlich dafür, dass die Petition der Bürgerinitiative (BI) "Starkstromleitung ja, aber mit Abstand zu Ottenhofen und Neuching/Lausbach" Berücksichtigung finden soll. Und nun, ein knappes halbes Jahr später? Auf Nachfrage der SZ erklärt Netzbetreiber Tennet, an seiner Trasse festhalten zu wollen - und kündigt zugleich neue Gespräche an.

Dass die Starkstromleitung erneuert werden muss, ist unstrittig. Im Bereich bei Ottenhofen setzt Netzbetreiber Tennet auf eine Strecke in Bestandsnähe, die Bürgerinitiative kämpft für die Alternativstrecke "Finsinger Holz". Beide Varianten wären laut Regierung von Oberbayern möglich. Seit dem vergangenen Jahr setze sich der Netzbetreiber mit den alternativen Trassenvorschlägen der Bürgerinitiative (BI) "intensiv auseinander", schreibt Catherin Krukenmeyer, Referentin für Bürgerbeteiligung bei Tennet, auf Nachfrage der SZ. Tatsächlich haben im vergangenen Jahr mehrere Gespräche und Besuche vor Ort, zuletzt mit Landtagsabgeordneten und Lokalpolitik, sowie Infoveranstaltungen stattgefunden.

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Gleichwohl gab es keine Einigung im Streit um den künftigen Verlauf des Ersatzneubaus im Bereich Ottenhofen. Die Petition von Seiten der BI hatte im Dezember im Wirtschaftsausschuss des Landtags mehrheitlich Zustimmung erfahren. Man könne die Anliegen durchaus nachvollziehen, hieß es damals. Tennet solle deswegen die Regierung von Oberbayern kontaktieren. "Mit der Regierung von Oberbayern stehen wir in regelmäßigem Austausch zur Trassierung bei Ottenhofen", schreibt nun Catherin Krukenmeyer. Nichts desto trotz hält Tennet an seiner favorisierten Trasse fest.

"In das anstehende Verfahren werden wir wie angekündigt die Variante entlang der Bestandsleitung einbringen", schreibt Krukenmeyer. "In Abwägung aller Schutzgüter sind wir weiterhin der Meinung, dass diese Variante in Bezug auf fast alle genehmigungsrelevanten Belange vorzugswürdig ist. Mögliche Änderungen während oder nach dem Planfeststellungsverfahren bleiben davon unberührt."

Die Behörde und das Unternehmen seien "in einem steten Austausch"

Die Regierung von Oberbayern äußert sich zur Nachfrage der SZ eher allgemein. Die Pressestelle bestätigt, dass sich die Regierung mit Tennet "in einem steten Austausch zum Vorhaben Oberbachern - Ottenhofen" befindet. Dann heißt es in der E-Mail: Als Planfeststellungsbehörde erörtere die Regierung mit allen Netzbetreibern bereits vor Antragstellung, welche Nachweise und Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zu erbringen sind und in welcher Weise das Verfahren beschleunigt werden kann. "Die abschließende und verbindliche Klärung einzelner Fragen ist aber dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren vorbehalten."

Nach heutigem Stand werde Tennet die Planfeststellungsunterlagen für die gesamte Trasse einschließlich des Abschnitts bei Ottenhofen Ende 2023 einreichen, so Catherin Krukenmeyer. Insgesamt verläuft die Trasse auf circa 50 Kilometern von Oberbachern im Landkreis Dachau nach Ottenhofen und tangiert dabei vier Landkreise.

Tennet will Petitionsausschuss und BI für eine "fachliche Stellungnahme" treffen

Offensichtlich sieht Tennet weiteren Redebedarf. Man werde "den Mitgliedern des Petitionsausschusses und der BI im Sommer im Rahmen eines gemeinsamen Termins unsere fachliche Stellungnahme zu einer Trassierung bzw. Bauablaufplanung der BI vorstellen", kündigt Krukenmeyer an. Im Dezember war von Seiten des Ausschusses moniert worden, dass bis Sitzungstermin eine "qualitative Stellungnahme" von Seiten der Tennet ausgeblieben sei.

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