Die beste Polsterin Bayerns kommt aus St. Wolfgang: Gertraud Wandinger hat ihre Lehre beim Polstermöbelhersteller Himolla in Taufkirchen abgeschlossen - und zwar mit Bravour. Bei einer Feier der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Ingolstadt gehörte sie zu den besten 119 auszubildenden, die für ihre außergewöhnlichen Leistungen ausgezeichnet wurden. "Ausgelernt hat man nie. Langfristiger Erfolg im Beruf verlangt ständige Weiterbildung", das gab Kathrin Wickenhäuser-Egger, Vizepräsidentin der IHK München und Oberbayern den Absolventen mit auf den Weg.
Drei Jahre lang war Wandinger bei Himolla in der Ausbildung. Mit 15 Jahren hatte sie an der Mittelschule Isen ihren Abschluss gemacht und anschließend bei Himolla mit der Lehre angefangen. Eigentlich wollte sie Raumausstatterin werden, sagt die 18-Jährige. Zu den Aufgaben eines Raumausstatters gehöre aber auch Polstern, Dekorieren, Bodenlegen und Wandbekleiden. "Das Verlegen von Bodenbelägen mochte ich nicht. Vorhänge, Dekoration und die Arbeit mit und an Stoffen haben mir gefallen", sagt Wandiger. Ihre Mutter sei dann auf die Idee gekommen, dass sie sich auf die Polsterei spezialisieren solle. Auf Himolla kam sie dann eher zufällig: "Es gibt eben nicht so viele Betriebe, die zur Polsterin ausbilden, und noch weniger, die dann auch wirklich Leute suchen", sagt Wandinger.
Die Stoffe werden zwar woanders gewebt, die Polsterer müssen sie dann mit Hilfe von Schablonen per Hand zuschneiden: "Wir machen den Schaumaufbau auf dem Holzgestell und dann auch den Stoffbezug", erklärt Wandinger. Bezogen werden Couchen, Stühle, Hocker und Sessel. Bereits während der Ausbildung zur Polsterin hat Wandinger viel mit Stoffen und dem Handwerkszeug der Polsterer gearbeitet. An Probestücken wie Hockern oder Kissen haben die Azubis ihre Fertigkeiten erprobt und gefestigt. Für ein Jahr arbeitet Wandiger jetzt als ausgebildete Polsterin bei Himolla, dann wird feststehen, ob sie übernommen wird. "Die Arbeit macht mir Spaß. Das hat mich wohl auch motiviert zu lernen. Ich wollte gut sein", so Wandinger.
Für ihren Fleiß wurde sie auf besonderer Weise belohnt. Die Auszubildenden aus Erding und Freising waren kürzlich zu einem Frühstück im Hotel Victory der Therme Erding eingeladen. Dort gab es auch noch einen Weiterbildungsgutschein im Wert von 200 Euro.