Ein Großbrand einer 50 auf 22 Meter großen landwirtschaftlichen Halle auf einem Einödhof in Achatsberg in der Gemeinde Taufkirchen hat am vergangenen Sonntag rund 120 Feuerwehreinsatzkräfte aus drei Landkreisen mehrere Stunden beschäftigt. Die Halle, in der sich rund 1500 Tonnen Futtergetreide befanden, brannte beim Eintreffen lichterloh. Die Feuerwehren konnten aber laut Kreisbrandrat Florian Pleiner ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude verhindern. Den Schaden beziffert das Polizeipräsidium Oberbayern Nord auf "einen mittleren, sechsstelligen Eurobetrag". Zur Brandursache konnte die Polizei am Montag noch keine Auskunft geben, die Begutachtung des Brandorts durch die Brandermittler der Kripo Erding sei noch nicht abgeschlossen. Stand Montag Nachmittag seien aber keine Hinweise für eine vorsätzliche Brandlegung vorgelegen.
Bei den Löscharbeiten haben mehrere Personen leichte Verletzungen erlitten
Es war gegen Mittag, als der Alarm bei der Einsatzzentrale einging und mehrere Freiwillige Feuerwehren aus den Landkreisen Erding, Mühldorf und Landshut zum Brandort eilten. Dieser konnte schon von Weitem erahnt werden, da die Rauchwolke von dem brennenden Dachstuhl weithin sichtbar war. Denn Rauch hatte nach einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord auch eine Zeugin gesehen und den Notruf abgesetzt. Laut Polizeipräsidium gelang es schnell, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Trotzdem seien die Halle und die darin gelagerten Vorräte komplett zerstört worden. Bei den Löscharbeiten haben nach Polizeiangaben mehrere Personen leichte Verletzungen erlitten, zumeist in Form von Rauchgasvergiftungen, die vor Ort behandelt werden mussten.
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Sechs Schweine in einem kleinen Stall in dem Gebäude habe man noch rechtzeitig in einen anderen Stall unterbringen können, so der Kreisbrandrat. Auch Maschinen, die sich in der Halle befunden haben, seien gerettet worden, sagt Florian Pleiner. Das größte akute Problem stelle aber wohl für den Landwirt die Vernichtung des Futtergetreides durch den Brand und das Löschwasser dar. Er müsse nun auf die Schnelle ausreichend Futter für die rund 3000 Sauen und Ferkel in den anderen Stallungen besorgen. Wie groß der Schaden beim Getreide insgesamt sei, würde sich erst in den nächsten Tagen zeigen, erklärt Pleiner.
Löschwasser konnte auch aus einem Pool auf dem Anwesen gepumpt werden
Ein Problem beim Löschen war die Wasserversorgung. "Ein Hydrant ist direkt am Anwesen. Der ist super. Aber da es sich um ein ausgedehntes Gebäude handelte, brauchte man mehr Löschwasser." Deshalb seien zwei Schlauchleitungen zum rund 500 Meter entfernten Kallinger Bach verlegt worden. "Was auch gut war, dass wir einen Pool auf dem Anwesen mit 40 000 Liter Wasser zugreifen konnten", sagt der Kreisbrandrat. Zudem seien ein 20 000 Liter fassender Anhängerbehälter mit Wasser von privat und ein 9000 Liter fassendes Löschwasserfahrzeug der Kreisfeuerwehr zur Verfügung gestanden. Letztendlich sei die Löschwassermenge deshalb kein Problem gewesen, sagt Pleiner.
Eine etwa 200 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach machte indes die Arbeit für die Feuerwehrleute etwas schwieriger, so der Kreisbrandrat, auch wenn man die Taktik im Umgang mit PV-Anlagen inzwischen geschärft habe. Durch die Hitzeentwicklung explodierten die Scheiben der Module und es lagen überall die Teile der PV-Anlage herum. Ein Ausdecken des Daches sei durch die PV-Halterung nicht möglich, weshalb man einen anderen Weg suchen müsse, um das Löschwasser hinter die Anlagen unter die Dachplatten zu bringen.