Taufkirchen: Viecher und andere Menschen

Zwar wohnt Leonhard F. Seidl, 39, nicht mehr im Landkreis,er gilt aber doch als literarischer Vertreter Erdings - weil seine Romane auch hier spielen. (Foto: Bauersachs)

Leonhard F. Seidl präsentiert neuen Roman in Taufkirchen

Der Erfolg von Leonhard F. Seidl kann einem schon Respekt abringen: In Isen aufgewachsen und in Dorfen sozialisiert, war Seidl früher einmal Krankenpfleger. Heute kann er seine Familie mit Literatur ernähren, er ist Autor. Sein erster großer Erfolg war "Mutterkorn", 2014 folgte dann der Heimatkrimi "Genagelt", für den der heute in Nürnberg lebende Seidl thematisch in seine Heimat ins Isental zurückkehrte. 2015 erschienen von ihm gleich mehrere Kriminalbücher: ein "Krimineller Freizeitführer für Oberbayern" (Wer mordet schon in Oberbayern? 11 Krimis und 125 Freizeittipps) sowie "30 Rätsel-Krimis". Ende Oktober schließlich erscheint sein neuester Roman, der wieder im Landkreis spielen wird: "Viecher" heißt er. Wie in "Genagelt" wird der Privatdetektiv Freddie Deichsler in einem kruden Fall ermitteln. Es geht um geldgierige Geschäftsleute und korrupte Regionalpolitiker, die sich an den bäuerlichen Existenznöten und der erbärmlichen Situation der Tiere eine goldene Nase verdienen. Seidl wird sein neues Buch kommende Woche zum ersten Mal vor einem Publikum vorstellen, und zwar in Taufkirchen. Die Premierenlesung findet im Wasserschloss am Donnerstag, 15. Oktober, um 19 Uhr statt. Danach geht Seidl auf eine kleine Lesereise, die ihn am Samstag, 7. November, ins Powerplantape nach Dorfen und am Mittwoch, 18. November, nach Freising zu Bücher Pustet führen wird. Das kommende Jahr wird für Seidl spannend: Er wird Writer in Residence an der Franz-Edelmaier-Residenz für Literatur und Menschenrechte in Meran. Das Programm erlaubt Künstlern, für eine gewisse Zeit ohne finanziellen Druck zu arbeiten. Inhaltlich passt das wohl: Seidl macht sich immer wieder gegen Rassismus stark, seit 2012 ist er zum Beispiel Juror des Literaturwettbewerbs der Jungen Stimme e.V. zum Thema Alltagsrassismus. Kürzlich hat er auch eine Vortrag unter dem Titel "Keine Angst!?" bei den Erdinger "Tage der Toleranz" gehalten.