Taufkirchen:2,4 Millionen Euro fürs Waldbad

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Neue Ansicht von Süden: Der bislang offene Balkon wird zu einem Innenraum umgebaut, darunter entsteht auf der ganzen Länge ein Laubengang. (Foto: Architekturbüro Florian Nagler)

Gemeinde Taufkirchen schließt langjährige Arbeiten mit der Sanierung des Eingangsgebäudes ab. Es soll vergrößert und behindertengerecht zugänglich werden. Im Herbst geht es los

Von Thomas Daller, Taufkirchen

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde Taufkirchen weite Teile des Waldbads saniert: das Schwimmer- und das Nichtschwimmerbecken sowie das Kleinkinderbecken und den Sanitärbereich. Nur der Eingangsbereich fehlt noch und soll nun angepackt werden. Das bestehende Gebäude soll umgebaut und erweitert werden. Die Kosten belaufen sich nach Berechnungen des Architekten auf etwa 2,4 Millionen Euro. Der Bauausschuss hat die Pläne am Dienstag zustimmend zur Kenntnis genommen; der Bauantrag wird nun zur Prüfung und Genehmigung ans Landratsamt weitergereicht. Wenn alles klappt wie geplant, will man im Herbst dieses Jahres zum Ende der Badesaison mit dem Umbau beginnen.

Der Eingangsbereich eines Freibades besteht in der Regel aus einem Kassenhäuschen, den Umkleiden und Spinden sowie vielleicht noch einem Kiosk. Nicht so in Taufkirchen. Dort stand schon immer ein sehr großer Zweckbau mit viel Platz. Die DLRG war schon anfangs darin untergebracht, später kam der Alpenverein hinzu, die Schützen und die Modelleisenbahner. Mittlerweile ist das Gebäude auch so etwas wie ein Vereinsheim. Und das soll nach dem Umbau weiterhin so bleiben. Was man aber auf alle Fälle erreichen will, ist, dass das Waldbad künftig barrierefrei zu erreichen ist. Denn das war bislang ein Manko: Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen konnten zwar über ein seitlich versetztes Tor auf das Freibadgelände gelangen, aber das war umständlich, weil immer erst jemand aufsperren musste. Im sanierten Gebäude wird es einen Behindertenzugang auf der Westseite geben. "Wir bauen nichts mehr, was nicht barrierefrei ist", sagte Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) in der Bauausschusssitzung.

Der Baukörper hat bislang die Maße vom 50,4 mal 10,4 Meter. Im Rahmen der Sanierung soll er an den Stirnseiten um jeweils fünf Meter auf 61 Meter verlängert werden und nach Süden hin auf 12,9 Meter. Der neue Eingangsbereich soll im westlichen Anbau entstehen. Darüber hinaus wird das Pultdach abgerissen und ein neues errichtet, das gedreht wird und somit nach Süden hin abfällt. Der durchlaufende Balkon auf der Südseite wird zu einem Innenraum umbaut, erläuterte Architekt Sven Wiebe vom Architekturbüro Florian Nagler. Darunter im Erdgeschoss soll sich ein Laubengang über die gesamte Länge ziehen. Die Fassaden werden gedämmt und bekommen eine Holzverschalung aus Lärche. Auf der Straßenseite nach Norden soll ein Fensterband entstehen.

Im Erdgeschoss befindet sich künftig das Kassenhäuschen, ein neuer Umkleidebereich mit Spinden, die Werkstatt- und Technikräume, der Raum für die DLRG sowie der Vereinsraum das Alpenvereins, der aber bei der Sanierung nicht angetastet wird, weil er ohnehin erst vor wenigen Jahren hergerichtet wurde.

Im Obergeschoss gibt es einen Erschließungsflur für die beiden Vereinsräume der Schützen und der Modelleisenbahnfreunde. Diese beiden Räume sollen durch eine Schiebetür getrennt werden, die man bei größeren Veranstaltungen öffnen kann. Für die Vereine wird es zwei behindertengerechte WCs geben sowie zwei kleine Küchen. Die Vereine wollen sich im Übrigen an dem Umbau ihrer Räume beteiligen. Ferner wird auch der Bademeister im Obergeschoss einen Aufenthaltsraum bekommen sowie eine zweite Treppe, über die er schnell raus an die Becken kommt.

Für die Vereine soll es auf der Ostseite einen eigenen Zugang geben, der mit einer Videosprechanlage ausgestattet ist. Auch die Vereinsräume sollen für Rollstuhlfahrer erreichbar sein und zwar mittels einer Hebeplattform.

© SZ vom 04.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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