SZ-Adventskalender:Schwere Depressionen

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Für Beate M. wäre eine Reise zum Gardasee etwas ganz Besonderes

Eine Reise an den Gardasee? Das würde sich Beate M. ( Namen geändert) niemals alleine zutrauen. Die 50-Jährige leidet seit Jahren unter schweren Depressionen. "20 Jahre war Beate M. voll im Berufsleben, bis die Krankheit ausgebrochen ist", berichtet Alfons Kühnstetter, Fachdienstleiter der Sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas Erding. Jetzt kann die alleinstehende Frau keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen. Schon das Verlassen der Wohnung kostet sie große Kraft.

In der Erdinger Tagesstätte für psychisch Kranke, die sich in der Trägerschaft des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising befindet, sind geschulte Betreuer für sie da. Sie helfen ihr, mit den Folgen der Erkrankungen zu leben und Krisen zu bewältigen. Und noch mehr: Einmal im Jahr bietet die Tagesstätte eine kleine Reise an, die von zwei Betreuern begleitet wird. Beate M. war schon einmal dabei, "das war für sie das absolute Highlight im Jahr", weiß Alfons Kühnstetter. Für die meisten Menschen sei Urlaub etwas ganz Normales "und wir wollen Menschen mit Handicap auch ein Stück normales Leben ermöglichen", sagt Kühnstetter. Die Wochenfreizeit sei eine Herausforderung für die Teilnehmer, "aber wenn sie merken, dass sie die Fahrt gut bewältigt haben, dann gibt ihnen das auch ein Stück Selbstwertgefühl zurück".

Auch nächstes Jahr soll es wieder für sieben Besucher der Tagesstätte auf Fahrt gehen, diesmal an den Gardasee. Aufgrund ihrer Erkrankungen ist das Geld bei den Teilnehmern sehr knapp. Sie können sich die Reise alleine nicht leisten. Der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung möchte Menschen wie Beate M. ein Stück Normalität in ihrem Leben ermöglichen und mit einer Spende die Wochenfreizeit unterstützen.

© SZ vom 16.12.2015 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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