Surfsee in Neufahrn:Ärger um Stand-Up-Paddler

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Am Surfsee in Neufahrn herrscht wegen eines Stand-Up-Paddel-Kurses dicke Luft. (Foto: Manfred Neubauer)

Der SSC Neufahrn verklagt Armin Ammer

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Dicke Luft am Surfsee: Der SSC Neufahrn liegt im Clinch mit einem früheren Mitglied, und jetzt könnte der Streit sogar vor Gericht landen. Denn der Verein hat Klage eingereicht. Er wirft Armin Ammer vor, dass dieser das Vereinsgelände unberechtigterweise und noch dazu für gewerbliche Zwecke genutzt und eine 500-Euro-Rechnung dann nicht bezahlt habe. Konkret geht es um einen Stand-Up-Paddling-Kurs (SUP).

Die Ausgangslage ist verzwickt: Der See selbst gehört der Gemeinde, einen Teil des Ufers hat aber der SSC Neufahrn gepachtet, und dieser kümmert sich dort auch um die Instandhaltung. Nutzen dürfen diesen Bereich eigentlich nur Mitglieder. So steht es auf einem Schild. Ammer habe gegen die Regelungen verstoßen, die er als ehemaliges Mitglied sehr wohl kenne, betont Vorsitzender Kolja Rösch. Ammer selbst vertritt dagegen die Ansicht, dass er sich außerhalb des verbotenen Bereichs aufgehalten und somit keinen Fehler gemacht habe. Der Hintergrund sei wohl ein anderer: Es gehe darum, unerwünschte Konkurrenz fernzuhalten.

Ammer bietet SUP-Kurse an und versucht schon länger, im Landkreis Freising eine Verleihstation für die Bretter zu etablieren. Am Pullinger Weiher ist das gescheitert. Die Stadt Freising und der - im Übrigen auch für den Neufahrner Surfsee zuständige - Erholungsflächenverein hatten eine gewerbliche Nutzung dort abgelehnt. Der Kurs am Neufahrner Surfsee wurde mit seinen Boards, aber nicht von ihm selbst durchgeführt, wie Ammer betont, "ich war eigentlich privat da". Wer den Kurs stattdessen geleitet hat, möchte er nicht sagen.

Gleichzeitig fand ebenfalls auf dem Surfsee ein SUP-Kurs des SSC Neufahrn mit der Freisinger Firma Paddelspaß statt. Das sei doch "auch gewerblich", sagt Ammer. SSC-Vorsitzender Rösch sieht freilich einen wichtigen Unterschied: "Wir bezahlen den Trainer als Verein, damit er für uns den Kurs gibt." Als er den Anruf bekommen habe, dass Ammer ebenfalls da sei, sei er hingefahren und habe ihn aufgefordert, das Gelände zu verlassen, "das hat er aber nicht getan". Deshalb habe man - gemäß einem Aushang am Clubhaus - 500 Euro in Rechnung gestellt. Später habe man auch noch einen Mahnbescheid verschickt und Ammer alternativ angeboten, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben. Das habe er aber ebenso abgelehnt wie die Bezahlung der Rechnung. Deshalb habe der Verein ihn nun verklagt.

Ammer kündigt eine Klageerwiderung an. Das Ganze sei doch "total lächerlich", findet er, zumal der Sportsee selbst definitiv zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stehe. Jeder dürfe auf dem See surfen, bestätigt Eduard Sczudlek von der Gemeindeverwaltung. Ob die Gruppe um Ammer aber am Ufer Fehler gemacht hat, wird nun womöglich vor Gericht entschieden.

© SZ vom 15.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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