In Erding steht derzeit die Zeit still. Besser gesagt, die Uhr auf dem Stadtturm. Seit Wochen stehen die Zeiger auf 8.35. Eine Nachfrage bei der Stadt ergibt, dass das Motorzeiger-Triebwerk wohl altersbedingt "den Geist aufgegeben hat", so Pressesprecher Christian Wanninger. Kurz nach Weihnachten müsse es passiert sein, schätzt er. Das Ersatzteil ist laut Wanninger bereits eingebaut. Doch leider sei das Ergebnis bislang "nicht zufriedenstellend" ausgefallen. Anders ausgedrückt: Die Uhr läuft nicht.
Nun, die Arbeiten hätten sich dann doch als etwas "trickreich" erwiesen, sagt der Pressesprecher. Ende der Woche hat sich wieder die Fachfirma aus Ulm angesagt mit einem weiteren Monteur, und dieser soll jetzt - so die Hoffnung - die Uhr endlich in Gang bringen. Das Uhrwerk selbst läuft wie am Schnürchen. Es wurde laut SZ-Archiv 2017 restauriert, stammt aus der Zeit um 1910 und galt seinerzeit als hochmodern, denn es verfügte über eine Art "elektrischen Aufzug", der einmal am Tag ausgelöst werden musste und dem Erdinger Mesner das händische Aufziehen mit einer Kurbel ersparte.
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Der Stadtturm, zugleich Kirchturm, wiederum ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Erbaut Ende des 14. Jahrhunderts, 46 Meter und sieben Stockwerke hoch. Über Jahrhunderte hatte der Erdinger Stadtturm zwei Funktionen zu erfüllen: Er beherbergte sowohl die Kirchenglocken von St. Johannes (bis heute) als auch den Turmwächter, der in früheren Zeiten die Stadt vor heranrückenden Gefahren warnen musste. Heute bietet das Gebäude vor allem eine gute Aussicht über weite Teile des Stadtgebiets.