Neuer Sportpark in Erding:Lust auf Bewegung machen

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Holz prägt die neue Dreifachsporthalle im Gerd-Vogt-Sportpark in den Geislinger Ängern in Erding, die Freitag offiziell eingeweiht wurde. (Foto: Stephan Görlich)

Der Gerd-Vogt-Sportpark ist zwar schon seit August in Betrieb, eingeweiht werden konnte er aber erst jetzt. 8,3 Millionen-Euro hat das Projekt gekostet. Bei der Auswahl der Materialien und der Energieversorgung wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Der Betrieb im Gerd-Vogt-Sportpark im Osten von Erding in den Geislinger Ängern läuft schon seit August 2021. Am Freitag wurde er auch offiziell eingeweiht. Die Stadt Erding hat Glück, dass das Projekt bereits fertiggestellt ist. "Wir sehen, was auf dem Bausektor und im Finanzbereich passiert. Wir haben zur rechten Zeit, die richtige Entscheidung getroffen", sagte Oberbürgermeister Max Gotz. Die Halle kostete laut OB Gotz 8,3 Millionen Euro, die Außenanlagen drei Millionen Euro. "Ein bisserl was wird schon noch dazu kommen", sagte OB Gotz. Auch Architekt Peter Schwinder sagte, dies sei ein "Glücksfall" für den Haushalt der Stadt gewesen, denn in der heutigen Zeit wäre eine Umsetzung zu dem Preis "in keiner Weise mehr vorstellbar".

"Wir haben zur rechten Zeit die richtige Entscheidung getroffen", sagte Oberbürgermeister Max Gotz. (Foto: Stephan Görlich)
Details auf dem Fußboden der Dreifachsporthalle. (Foto: Stephan Görlich)
Eine Tasse als Souvenir für die Gäste der Einweihungsfeier. (Foto: Stephan Görlich)

Den Startschuss für die 27 auf 45 Meter große Dreifachhalle mit Umkleidekabinen, Duschen und Materialräumen für den Vereinssport hatte der Stadtrat im Dezember 2018 gegeben und am 16. September 2019 war Spatenstich. Ein Wassereinbruch während der Bauphase habe den Bau kurzzeitig verzögert. "Es ist aber kein Schwimmbad geworden, sondern eine sehr schöne Sportanlage"; sagte Gotz beim Festakt. Die Freianlagen des Sportparkes seien noch nicht ganz fertig, "wir werden in Richtung Süden der Stadt in Richtung TSV Erding-Vereinsheim weiter gestalten und einiges neu machen". Das man eine Sporthalle und keine Wettkampfhalle mit Tribünen gebaut habe, wie manche kritisiert haben, sei eine bewusste Entscheidung gewesen. "Wir bauen am Loderer Platz einen weitere Halle, in der man Zuschauer unterbringen wird." Gotz erinnerte daran, dass die Unterstützung des Sportes eine freiwillige Leistung der Stadt sei, aber Sport sei gesund und führe Menschen zusammen, die junge und die alte Generation. Zudem helfe er Neubürgern, sich besser und schneller zu integrieren.

"Wir richten bereits den Blick der Stadt in Richtung Konversionsflächen."

Die "große Investition" Sportpark habe man bewusst im Osten der Stadt getätigt, sagt OB Gotz. "Wir richten bereits den Blick der Stadt in Richtung Konversionsflächen." Da müsse man einen Zusammenhang herstellen. Der neue Sportpark sei einerseits zentrumsnah, liege aber auch in der Nähe des neuen Stadtteils, der sich in den nächsten zwölf bis 15 Jahren entwickeln werde. Benannt wurde die Halle nach dem Erdinger Altbürgermeister Gerd Vogt (1978 bis 1990). Auf der West- und Südseite ist sein Name in der Fassade eingearbeitet.

Der Erdinger Stadtrat habe in einer mutigen und wichtigen Entscheidung die richtige Akzente gesetzt, sagte Landrat Martin Bayerstorfer. Die Atmosphäre der Halle sei "richtig toll". Man merke, dass alles viel Geld gekostet habe, aber dafür habe man eine wertige Sporthalle erhalten. "Begegnungsräume schaffen, auch im Sport, ist eine der wichtigsten Aufgaben einer Kommune."

Den Startschuss für die Dreifachhalle für den Vereinssport hatte der Stadtrat im Dezember 2018 gegeben und am 16. September 2019 war Spatenstich. (Foto: Stephan Görlich)

Die Vorgabe sei die Idee einer Sportwerkstatt gewesen, im Vordergrund habe gestanden, einen "robusten Funktionsbau" zu schaffen, für junge und ältere Sportler, keine multifunktionale repräsentative Sporthalle, sagte Architekt Peter Schwinde. Die entstehe an anderer Stelle in Erding. Entstanden sei keine "banale Kiste, ein Schuppen", sondern ein Gebäude, das "mit räumlichen und sinnlichen Qualitäten Lust macht auf Bewegung". Bei der Materialwahl habe man sehr auf Nachhaltigkeit geschaut, sagte Projektleiter Jürgen Dennerle.

Man habe zudem Oberflächen geschaffen, die später im Unterhalt die Kreisstadt entlasten. Die Statik des Baus sei zudem "herausragend". Auf dem Dach gebe es eine Photovoltaikanlage, die sich über die Hälfte der Dachfläche erstrecke. Sie liefere nicht nur Strom für die gesamte Anlage, sondern produziere einen Überschuss, der direkt ins Erdinger Netz fließen könne.

Die neue S-Bahn-Trasse soll nur rund zehn Meter vom Zaun entfernt liegen

Damit auch Rasensportler auf ihre Kosten kommen, haben die Landschaftsarchitekten vom Marzlinger Büro NRT das rund fünf Hektar große Freigelände nördlich und östlich der Halle maximal nutzbar gemacht. Dabei galt es, wie in der Broschüre der Stadt steht, "stets mit Blick auf den S-Bahn-Ringschluss zu planen, der zukünftigen direkten Zugverbindung zwischen Erding, dem Flughafen und Freising". Dieser soll nah an der östlichen Grenze des Grundstücks verlaufen und die neue S-Bahn-Trasse sogar nur rund zehn Meter vom Zaun entfernt liegen.

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