Robert Weber gibt Amt ab:Präsidium ist wieder komplett

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Michael Adamek, Peter Kellner und Manfred Rus leiten zusammen die Moosburger Narrhalla

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

Rheinländischer Humor und bayerischer Fasching mögen zwei Seiten einer Medaille sein. Das "Damisch Moosburg" jedenfalls ist den Leuten in der Region aber um einiges lieber als "Mainz bleibt Mainz". Hier wie dort führen die Oberspaßmacher den Titel Präsident. Und damit es weiter geht mit dem weit über die Grenzen Moosburgs hinaus bekannten Gaudium in der fünften Jahreszeit wählte die Narrhalla jetzt erst einmal ein neues Präsidium samt Hofstaat.

Robert Weber war seit dem Jahr 2013 in Amt und Würden. Er gab beides nun ab. Kollege Michael Adamek, seit 2015 weiterer Präsident, wurde wieder gewählt, für Weber sind nun Peter Kellner und Manfred Rus nachgerückt. Einen dritten, gleichberechtigten Präsidenten gab es seit der vergangenen Inthronisation nicht mehr. Damals warf Oliver Richter "aus verständlichen Gründen", wie Michael Adamek in seinem Rechenschaftsbericht sagte, das Handtuch. Worin die "nachvollziehbaren Gründe" bestanden, blieb Außenstehenden in der Generalversammlung verschlossen, die Insider aber nickten ebenso verständnisvoll.

Adamek vermied es, Gerüchte zu verbreiten oder gar schmutzige Wäsche zu waschen, auch, als er viele Worte dem Vereinsleben insgesamt widmete. Ein aktives Präsidium habe beispielsweise dafür zu sorgen, dass Gerechtigkeit herrsche und Regeln eingehalten würden. Es gebe Entscheidungen, die mancher bejuble und andere sich missverstanden fühlten. Und es gebe "Zuträger", die sich lieber hinter den "Ja-Sagern" versteckten, Fälle, in denen beide Seiten "die Diplomatie nicht mit dem Löffel gefressen" hätten, und so fort. Das alles klang beängstigend nach ganz schön kleinen Intrigen und Gruppenbildung. Wer andererseits weiß, dass es im Grunde nichts ernsteres gibt als das Gaudium gibt und in so einem Verein sicher einige meinen, das Zeug für präsidiale Ämter oder einen Platz in der Prinzengarde haben, wundert sich sicher nicht. Adameks Hoffnung jedenfalls für die Zukunft: alle an einem Strang ziehen, das Wir und nicht das Ich in den Vordergrund stellen, wie es viele ohnehin bereits täten. Stehenden Applaus aber gab es für den scheidenden Präsidenten Robert Weber, und für den Kassenbericht von Beate Graßl-Schier, der etwa 2500 Euro Verlust aufzeigte. Es ist eine Menge investiert worden, die Ausgaben für Musikkapellen und die GEMA sind gestiegen, eine neue Hofburg wird gesucht, nachdem Zenta Freudenstein als Wirtin in den Ruhestand gegangen ist.

Doch die neue Mannschaft wird es schaffen. Neben den drei Präsidenten wurden gewählt: Schatzmeisterin Beate Graßl-Schier, ihre Stellvertreterin Stefanie Eisenmann, die Schriftführer Lisa Riedermayr und Jennifer Sachsenmaier, als Medienbeauftragte Pia Ottl, als IT-Beauftragter Thomas Rothböck. Jugendleiterin ist jetzt Susi Brandlmeier. Archivare sind Thomas Goldes und Christian Schweiger, Die Moosburger Narrhalla hat derzeit 384 Mitglieder.

© SZ vom 03.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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