Planungen angelaufen:Mehr Sicherheit durch Erweiterung

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In der Integrierten Leitstelle laufen alle Notrufe aus den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg zusammen. Die Planungen für die Erweiterung haben 2022 begonnen. (Foto: Renate Schmidt)

Die Rettungsleitstellen Erding und Landshut kooperieren im Krisenfall. Die geschätzten Gesamtkosten für den Ausbau des Standorts Erding belaufen sich auf 7,5 Millionen Euro.

Von Thomas Daller, Erding

Die Integrierte Rettungsleitstelle Erding steht vor einer großen Erweiterung: Sie soll von derzeit 700 Quadratmetern auf etwa 1600 bis 1700 Quadratmeter ausgebaut werden. Auch die komplette Hardware wird buchstäblich verdoppelt. Mit diesem Ausbau soll sicher gestellt werden, dass die Leitstelle nicht nur die Notrufe aus den Landkreisen Erding, Ebersberg und Freising koordinieren kann, sondern auch bei einem Ausfall der Rettungsleitstelle Landshut die dortigen Mitarbeiter aufnehmen kann, die dann per Rufumleitung hier ihre Arbeit fortsetzen können. Das Prinzip gilt auch umgekehrt: Fällt Erding aus, springt Landshut mit freien Plätzen in deren Leitstelle ein.

Der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer erläuterte in der Jahrespressekonferenz, dass sich die Sicherheitsstandards erhöht hätten. Zudem sei auch die Arbeit in der Leitstelle mehr geworden. Die Bevölkerung in den drei Landkreisen habe in den vergangenen Jahren um zehn Prozent zugenommen und die Zahl der Alarmierungen sei sogar um 50 Prozent gestiegen. Mehr Bevölkerung, mehr Gewerbe und mehr Verkehrsachsen zählen zu den Ursachen. Das Innenministerium dränge daher auf eine Erweiterung. Zum einen stünden dann in Erding bei einem Großschadensereignis mehr Plätze zur Verfügung und zum anderen verfüge man dann über eine Redundanz für den kompletten Rettungsdienstbereich Landshut.

Die Leitzentrale in Erding muss für die Erweiterung nicht umziehen

Die Standortfrage ist, wie berichtet, bereits entschieden: Die Erdinger Leitzentrale kann an ihrem derzeitigen Standort erweitert werden und muss dafür nicht umziehen. Die Erweiterung erfolgt zwischen Polizei und BRK, der Freistaat stellt dafür den Grund relativ günstig zur Verfügung. Das hat Innenminister Joachim Herrmann bereits zugesagt. Der Rettungszweckverband hat sich dann im April dieses Jahres mehrheitlich für diese Lösung entschieden.

Im Zuge der Umsetzung dieses Beschlusses wurde im Ausschuss für Bauen und Energie des Landkreises Erding Mitte Mai der Durchführung eines zweistufigen EU-weiten Vergabeverfahrens zur Findung eines Architekten, eines Tragwerkplaners, eines HLS- und eines Elektroplaners sowie einer Fachplanung für Leitstellentechnik zugestimmt.

Der Teilnahmewettbewerb wurde im Juli und August veröffentlicht

Die einzelnen Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb wurden im Zeitraum Juli und August über die Vergabeplattform veröffentlicht. Im Rahmen der ersten Stufe bewarben sich Büros, die im Bau beziehungsweise in der jeweiligen Fachplanung von integrierten Leitstellen erfahren sind und über Mindestvoraussetzungen bezogen auf die wirtschaftliche und technische Leistungsfähigkeit verfügen.

Nach Auswertung der Ergebnisse der zweiten Stufe wurde das Architekturbüro kplan AG im Ausschuss für Bauen und Energie im November einstimmig stufenweise mit den Leistungsphasen eins bis neun beauftragt. Für den Leistungsbereich TGA-Planung Elektro, HLS und Leitstellentechnik wird das Büro Rücker und Schindele Beratende Ingenieure GmbH den Zuschlag erhalten. Durch die Beauftragungen der drei Fachplanungen können Synergieeffekte erreicht und Schnittstellenprobleme weitestgehend vermieden werden, erklärte das Landratsamt.

Ende November fand ein Auftaktgespräch mit den kplan AG und Vertretern der ILS Erding sowie des Fachbereichs Hochbau zur Klärung der weiteren Vorgehensweise statt. Die geschätzten Gesamtkosten für die Erweiterung der Integrierten Leitstelle Erding belaufen sich gemäß Standortvergleich der kplan AG auf 7,5 Millionen Euro.

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