Raumnot wird immer größer:Hallbergmoos prüft zwei Varianten

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Als Übergangslösung kommen an der Grundschule ein Anbau für weitere Klassenzimmer oder aber Container in Frage

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Eine zweite Grundschule ist schon seit Jahren Thema in Hallbergmoos. Trotzdem gibt es bis jetzt noch nicht einmal einen Standort dafür. Weil die Raumnot in der bestehenden Grundschule aber immer größer wird und nächstes Jahr auch der letzte Fachraum zum Klassenzimmer umfunktioniert wird, muss bald Abhilfe her. Zur Überraschung auch des Gemeinderates präsentierte die Verwaltung bei der jüngsten Sitzung am Dienstag ganz neue Pläne. Einen Anbau an das bestehende Schulhaus nämlich, zwei Stockwerke hoch und mit mindestens zwei Klassenzimmern samt Nebenräumen und Toiletten.

Wo genau und zu welche Kosten der Bau realisierbar wäre, das soll jetzt eine Machbarkeitsstudie klären. Das Problem: Bis die Schüler einziehen könnten, vergehen fast drei Jahre.

Heinrich Lemer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, fühlte sich regelrecht überrumpelt. "Ich finde das Vorgehen hier ein bisserl gewöhnungsbedürftig", sagte er. Angesichts dessen, dass man eine neue Schule plane, sei ein fester Anbau als Übergangslösung doch nicht recht einsichtig. "In drei Jahren haben wir die neue Schule auch fast", betonte er. Wenn rasch neue Räume gebraucht würden, dann seien Container wesentlich schneller aufgestellt. Deshalb sei auch nicht verständlich, warum diese in den Vorgaben für die Machbarkeitsstudie explizit ausgeschlossen würden. Auch dass diese Vorgaben von einem internen Arbeitskreis stammen und nicht vom Gemeinderat, fand Lemer seltsam.

Tatsächlich hat der Arbeitskreis, dem neben Schulleiter Rudolf Weichs auch Bürgermeister Harald Reents (CSU), Mitglieder der Verwaltung und die Schulreferentin des Gemeinderates, Silvia Edfelder (CSU), angehören, sich für ein dauerhaftes Gebäude als Übergangslösung ausgesprochen. Im kommenden September gibt es noch 18 Klassen an der Hallbergmooser Grundschule, im Schuljahr 2019/20 werden es schon 19 sein. Wie Silvia Edfelder in der Sitzung erklärte, ist ein fester Bau der Wunsch der Schule gewesen. Damit sieht man kurze Wege für die Schüler und einen bestmöglichen Ablauf am ehesten gewährleistet. Außerdem könnten der Bau, wenn einmal die zweite Grundschule in Betrieb ist, auch anderweitig, etwa von der Volkshochschule, genutzt werden.

Dem Arbeitskreis und der Verwaltung jetzt ein Vorpreschen vorzuwerfen, da müsse er seine Kollegen in Schutz nehmen, schaltete sich Herbert Kestler, geschäftsführender Beamter, in die Diskussion ein. "Wir haben nur mitgedacht und vorab die Positionen zusammen getragen. Das heißt nicht, dass der Anbau so kommt, dafür soll ja die Machbarkeitsstudie gemacht werden." Allerdings habe Schulleiter Rudolf Weichs explizit vor einem baulichen Schnellschuss gewarnt, zumindest die nächsten beiden Jahre könne man räumlich noch improvisieren.

So zollte der Gemeinderat dem Wunsch des Arbeitskreises schließlich dahingehend Rechnung, dass er einstimmig für die Machbarkeitsstudie war und auch den Wunschstandort, dem Schulgarten auf der Westseite des Gebäudes, in den Vorgaben stehen ließ. Container als Übergangslösung aber wollte das Gremium, ebenso einstimmig, doch durchaus mit untersucht sehen.

© SZ vom 30.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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