Die Zahl der gefälschten Dokumente in Bayern hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Im Vorjahr registrierte man im Freistaat 1930 Fälle von Betrügereien mit gefälschten Papieren. Auch im Landkreis Freising werden diese zunehmend zum Problem, weshalb Ralf Schaffer von der Polizei in Freising bei der jüngsten Bürgermeister-Dienstbesprechung in Moosburg nun an die Gemeinden herantrat, um bei der Suche nach Dokumentenfälschern besser zusammenzuarbeiten.
Derzeit leben laut Hans Krieger, Leiter des Ausländeramts im Landratsamt Freising, rund 33 000 Ausländer im Kreis Freising. Gut die Hälfte davon komme aus EU-Ländern, "und die schlagen gar nicht bei uns auf, sondern die gehen nur zu den Einwohnermeldeämtern in den Gemeinden". Wenn diese die Möglichkeit hätten, gefälschte Dokumente zu erkennen, mit denen anschließend womöglich Betrügereien begangen werden, könnte das der Polizei helfen. Das Landeskriminalamt hat das umfangreiche Dokumenten-Informationssystem Dokis zusammengestellt.
"Darin sind Sicherheitsmerkmale zusammengestellt, mit denen man Dokumente überprüfen kann", sagte Schaffer. Es gebe aber auch "Geräte, in die man Dokumente einlegen kann, um zu testen, ob sie echt sind". Diese seien "gar nicht mal so teuer". Ein Standardgerät ihm zufolge ist für 1700 Euro zu haben und erkennt, ob eine Fälschung vorliegt oder nicht. Profigeräte für etwa 3000 Euro könnten demnach sogar feststellen, was genau an einem gefälschten Ausweis nicht stimmt. Schaffer berichtete von Fällen aus dem Landkreis Freising, in denen vom Leihauto bis zu Handyverträgen mit falschen Ausweisdokumenten durch Betrügereien erhebliche Schäden entstanden seien. 10 000 Euro seien da schnell beisammen, sagte der Polizeibeamte, "aber das geht noch höher rauf". Er sei im Bedarfsfall gerne bereit, in die Gemeinden zu fahren und die Mitarbeiter in den Ämtern zu schulen, so Schaffer. Besagte Prüfgeräte seien übrigens frei erhältlich.