Pliening/Poing:Früher raus aus den Hallen

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Gerade erst vor einigen Wochen sind die ersten Asylbewerber in die Traglufthalle in Pliening eingezogen, die zweite Halle im Poinger Ortsteil Grub wird in diesen Tagen belegt. Doch in einem Jahr könnten die beiden markanten Kuppeln im Norden des Landkreises bereits wieder verschwunden sein: Es sei derzeitiges Ziel der Regierung von Oberbayern, solche großen Unterkünfte in absehbarer Zukunft aufzulösen, sagte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses des Landkreises. Das würde bedeuten, dass die beiden Hallen bereits im Laufe des Jahres 2017 wieder abgebaut werden. Allerdings hängt das auch davon ab, wie sich die Flüchtlingszahlen weiter entwickeln. Langfristige Prognosen seien derzeit so etwas wie "Kaffeesatzleserei", sagte der Landrat. Ursprünglich hatte man damit gerechnet, die Hallen zwei Jahre lang zu nutzen.

Generell hängt der Landkreis in der Luft, was die weiteren Planungen für die Unterbringung von Flüchtlingen betrifft. Jeden Tag erwarten der Landrat und die Fachleute in seiner Behörde neue Informationen der Regierung von Oberbayern. Es soll ein Gesamtkonzept für ganz Bayern geben, wie es mit dem Bau von Unterkünften weiter gehen soll. Zuvor hatte die Regierung bei den Landkreisen abgefragt, welche Unterkünfte es derzeit schon gibt und wie teuer diese sind. Generell sei das Ziel, statt auf große Hallen wieder auf kleinere und mittlere Unterkünfte zu setzen, so Niedergesäß. Sollte man die Traglufthallen schnell wieder schließen wollen, würde das für den Landkreis aber auch bedeuten, dass im Jahr 2017 Ersatzkapazitäten für 500 bis 600 Menschen geschaffen werden müssten. Derzeit allerdings liegen fast alle Neubauprojekte im Kreis auf Eis, Ausnahme ist die für 100 Menschen in Vaterstetten geplante Unterkunft, die der Freistaat selbst bauen will.

© SZ vom 06.07.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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