Ortsmitte:Anhänger mit Küche

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Der Neufahrner Marktplatztreff will einen großen Verkaufswagen anschaffen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der Marktplatztreff will sich professioneller präsentieren und schafft noch dieses Jahr einen großen Verkaufswagen an. Schon beim Christkindlmarkt soll er erstmals eingesetzt werden. Letztlich geht es aber um mehr als nur um einen großen Anhänger mit Küchenausstattung: Die bisherigen Aktivitäten sollen ausgeweitet werden. In der Mitgliederversammlung war etwa von möglichen After-Work-Veranstaltungen und einem Nachtmarkt die Rede. Außerdem wird darüber nachgedacht, mit dem beliebten Eisbahnstandl in die Verlängerung zu gehen. Satt sechs Wochen wären acht Wochen und eine Einbeziehung des Faschings-Wochenendes möglich, so die Überlegung. Damit wäre auf dem Marktplatz im Winter noch mehr los.

Die Ortsmitte attraktiver zu machen und mit eigenen Aktivitäten zu beleben, ist laut Satzung das Ziel des Marktplatztreffs. Zuletzt wurden zum Beispiel Sommermöbel für die Bücherei und ein großes Banner für das Stadtlesen bezahlt. Möglich sind solche Investitionen vor allem durch die Einnahmen am Eisbahnstandl, das sich neben der Bewirtung von Eisläufern und anderen Besuchern um die Organisation des Eisbahnbetriebs und eine Schlittschuhbörse kümmert.

Auch der 33 000 Euro teure Verkaufswagen soll über das Eisbahnstandl finanziert werden. Gut die Hälfte der Summe ist ohnehin schon in der Kasse. Für den Rest setzt man auf ein Darlehen der Gemeinde, das in spätestens zwei Jahren zurückgezahlt sein soll. Bei der Versammlung präsentierte Vorsitzende Christa Kürzinger bereits Bilder von einem "Dummy". Der 5,50 Meter lange Anhänger wird demnach mit einer kompletten Küche samt Kühlschränken und Backofen sowie mit einer richtigen Registrierkasse, Musikanlage und Bodenheizung ausgestattet. Er soll die bisherigen, vom Bauhof jeweils aufgestellten Standl ersetzen. Diese erfüllen zwar alle Vorgaben des Gesundheitsamts, wie Kürzinger betonte. Doch die Einrichtung und die Vorbereitungen für den wochenlangen Betrieb bedeuteten jedes Mal einen riesigen Arbeitsaufwand. Mit dem immer einsatzbereiten Verkaufswagen soll alles leichter werden. Mit seinem Pultdach soll er sich optisch gut in den Marktplatz einfügen.

Der Marktplatztreff kann sich vorstellen, damit den kleinen Biergarten beim Wochenmarkt wiederzubeleben und will den Wagen an andere Vereine verleihen. Bereits angeboten hat er ihn dem Team vom "Adventsstandl", das jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit Bratwurstsemmeln und Glühwein zugunsten der Sozialstation verkauft.

Die Organisatoren wollen sich aber erst einmal anschauen, wie sich der Verkaufswagen beim Marktplatztreff bewährt. Denn sie sind sich nicht sicher, ob man damit den Riesen-Andrang beim "Adventsstandl" wirklich bewältigen kann. Hinzu kommt, dass der Gasgrill dort wohl gar nicht eingesetzt werden könnte. Nicht zuletzt fürchtet das Team aber, dass der gemütliche und heimelige Charakter des "Adventsstandls" verloren gehen könnte. "Die Standl sind für unsere Zwecke eigentlich optimal", resümierte Erich Molz. Beim Marktplatztreff setzt man dagegen jetzt auf den Verkaufswagen. Die Anschaffung wurde einstimmig beschlossen.

Der Marktplatztreff war vor fünf Jahren aus regelmäßigen Gesprächsrunden mit Geschäftsleuten, Hausbesitzern und Anwohnern und weiteren interessierten Bürgern hervorgegangen. Jetzt will er ein eingetragener Verein werden, und die Satzung wurde ebenfalls überarbeitet. So ist dort nun ausdrücklich festgelegt, dass beim Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds innerhalb einer bestimmten Frist zwingend nachbesetzt werden muss. Nach dem Rücktritt von drei Vorstandsmitgliedern vor eineinhalb Jahren war das damals nicht geschehen. Der damalige Vorsitzende Michael Schöfer hatte daraufhin alle Funktionen alleine ausgeübt, ehe er im Juli bei einer außerordentlichen Mitgliedersammlung von einem neuen Vorstands-Team abgelöst wurde (wir haben berichtet).

Aktuell hat der Verein rund 30 Mitglieder. Diese bezahlen keine Beiträge, sind aber verpflichtet, jeweils vier Stunden im Jahr für den Verein zu arbeiten.

© SZ vom 06.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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