Neufahrn:Weiterer Kindergarten

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Gemeinde baut Kita mit Personalwohnungen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Nicht nur die Pressefotografen, sondern auch zwei Nachbarn haben den Anblick festgehalten: eine kleine Menschengruppe im strömenden Regen auf einem ehemaligen Sportplatz, mit Schaufeln in den Händen, aber für das Bild wie erstarrt. Wirklich gegraben hat niemand. Es war schließlich nur ein symbolischer Spatenstich für den Kindergarten, der jetzt im Neufahrner Süden - neben der Kinderkrippe "Tausendfüßler" - gebaut wird.

Den Plan haben die Münchner Architekten Martin Goldbrunner und Sebastian Hrycyk entworfen. Er sieht einen L-förmigen Baukörper in Holzmassivbauweise vor. Die überbaute Fläche beträgt fast 900 Quadratmeter. Bis August 2020 soll der Neubau bezugsfertig sein. Die Baukosten werden auf 3,9 Millionen Euro beziffert.

Es ist die zweite Kita in Neufahrn, die samt Personalwohnungen errichtet wird. Damit will man Pluspunkte im Konkurrenzkampf mit anderen Gemeinden um Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen sammeln. Die vier identischen Wohnungen werden sich im Obergeschoss befinden und über einen Laubengang erschlossen. Im Erdgeschoss sind die Räume für insgesamt vier Kindergruppen.

Sobald der Kindergarten Am Sportplatz fertig ist, können die Container abgebaut werden, mit denen die Kapazität des Kindergartens am Keltenweg erweitert worden war. Neben diesem wiederum war erst im November Spatenstich für eine weitere viergruppige Kita mit sogar zehn Personalwohnungen. In dem Fall handelt es sich um eine Krippe, die ebenfalls auf einem ehemaligen Sportplatz gebaut wird - dort, wo vorübergehend die Traglufthalle für Flüchtlinge stand. Im Sommer soll der Rohbau des Komplexes stehen. Im ersten Halbjahr 2020 können Kinder wie Mitarbeiter nach derzeitigem Stand einziehen. Bis dahin bleibt die Krippe in den jetzigen Räumen im Lohfeld.

Genutzt werden also beide neue Einrichtungen erst im nächsten Jahr. Wie es heuer aussieht und ob alle Kinder einen Platz in den bestehenden Einrichtungen bekommen, wird sich demnächst herausstellen, im April sind die Anmeldetermine. Derzeit könne man "nur spekulieren", sagt Rathaus-Sprecherin Nicole Dobner.

Wenn es in den vergangenen Jahren Probleme gab, lag das aber ohnehin nicht am fehlenden Platz: Vielmehr habe man die vorhandenen Plätze gar nicht alle belegen können, weil es am Personal gefehlt habe, so Dobner. Im Frühjahr 2018 hatten Personalengpässe für besonders viel Unruhe bei den Eltern gesorgt. Damals war bekannt geworden, dass bereits 57 Kinder auf der Warteliste standen. Bis zum Sommer könnten es auch 100 werden, hieß es. Eltern waren sogar von noch höheren Zahlen ausgegangen und hatten befürchtet, im Herbst ohne Platz dazustehen.

Dann kehrten aber drei Erzieherinnen aus dem Erziehungsurlaub zurück, und ein Kita-Träger konnte zusätzliches Personal gewinnen. Im April konnte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) dann verkünden, dass jedes angemeldete Kind, das bis einschließlich 30. September 2015 geboren wurde, im Herbst einen Kindergartenplatz bekommt. Und zum jetzigen Zeitpunkt hat sich die Personalsituation jedenfalls nicht erneut zugespitzt, wie Nicole Dobner auf Anfrage mitteilte.

© SZ vom 04.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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