Neufahrn:Wechsel in der TSV-Führung

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Nach 18 Jahren gibt Jakob Nagl den Vorsitz des größten Vereins in Neufahrn ab. Er wird von Frank Brandle abgelöst. In 17 Abteilungen werden 34 Sportarten ausgeübt. Sorgen bereitet nur der kaputte Hallenboden

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der Wechsel war gut vorbereitet und hätte kaum reibungsloser verlaufen können: Vorsitzender Jakob Nagl hat sich nach 18 Jahren aus dem Vorstand des TSV Neufahrn zurückgezogen, doch sein Nachfolger stand schon in den Startlöchern. Frank Bandle, bisher vor allem in der Handballabteilung engagiert, übernimmt die Leitung des größten Vereins in der Gemeinde. Mehr als 1600 Mitglieder üben in 17 Abteilungen 34 Sportarten aus - von Badminton bis Zumba. In der vereinseigenen Halle finden jedes Wochenende Wettkämpfe statt, auch die benachbarte Käthe-Winkelmann-Halle wird intensiv genutzt, und unter der Woche sind die Räume bis zu 93 Prozent ausgelastet.

Oft sei auch der Freizeitpark eine Art Ortszentrum, stellte Bürgermeister Franz Heilmeier in der Jahreshauptversammlung mit Blick auf den umfangreichen Betrieb fest. Die Erhaltung und Modernisierung der eigenen Halle stellt den Verein freilich auch immer wieder vor große Herausforderungen. Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel die Beleuchtung auf LED-Lampen umgestellt. 70 Arbeitsstunden und 6000 Euro hat der TSV in das Projekt gesteckt, und es war eine "gute Investition", wie zweiter Vorsitzender Christian Kallinger feststellt. Es zeichne sich bereits ab, dass man damit im Jahr 2500 Euro Stromkosten einsparen könne.

Sorgen macht momentan der kaputte Hallenboden, bei dem laut Nagl bereits der Unterbau "bröselt". Spätestens nächstes Jahr müsse er repariert werden - hinter der Finanzierung steht allerdings noch ein Fragezeichen. Mindestens 84 000 Euro, im schlechtesten Fall aber auch bis zu 130 000 Euro müssen investiert werden, nur zwölf Prozent kommt als Zuschuss von der Gemeinde. Die Vereinsrücklagen reichen für die restliche Summe nicht aus Nun will man sich um Zuschüsse etwa von Banken bemühen.

Vom Hallenboden abgesehen stehe man aber "finanziell gut da", betonte Nagl. Die sechsstelligen Summen im ausgeglichenen TSV-Haushaltsplan erinnern an die Bilanz eines mittelständischen Unternehmens, das freilich ehrenamtlich geführt wird.

Neben Bandle und dem "Vize" Kallinger gehört dem Vorstand auch Jochen Fink als dritter Vorsitzender an. Kassier ist Thomas Gehrke, als TSV-Sportreferent fungiert Herbert Mim, und Schriftführerin bleibt Birgit Bandle. Damit sei Frank Bandle "der erste Mann, der als Quotenfrau seine eigene Frau mitbringt", schmunzelte Gemeinde-Sportreferentin Manuela Auinger.

Fortgesetzt wird auch ein gelungenes personelles Experiment: Zweimal haben junge Leute bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr beim TSV Neufahrn absolviert und dabei die Abteilungen, aber auch den Sportunterricht von Schulen unterstützt. Für das nächste Jahr gibt es bereits wieder fünf Bewerber.

Schon lange engagiert sich der TSV Neufahrn auch in der Flüchtlingsarbeit. In mehreren Abteilungen trainieren Asylbewerber mit. Das sei der TSV "Vorreiter von Anfang" an gewesen, und es werde "tolle Integrationsarbeit" geleistet, lobte Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl. Sie hofft nun, dass der Großverein damit auch ein gutes Beispiele für viele andere Vereine ist.

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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