Neufahrn:Streit um Bus wird beendet

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Der Neufahrner Gemeinderat legt die Route nun fest

Nach wochenlangen Diskussionen um die geplante Ortsbuslinie 692 liegen für die Streckenführung im Neufahrner Süden jetzt zwei Varianten auf dem Tisch. Über sie wird der Gemeinderat bei seiner Sitzung an diesem Montag abstimmen. Die eine würde eher am Ortsrand entlang führen und auch das südöstliche Wohngebiet "Mintrachinger Feld" mit einschließen. Die andere Variante, die als "Light Version" bereits die Runde gemacht hat, würde dagegen den Südosten der Gemeinde ganz außen vor lassen und einen engeren Bogen nehmen. Allerdings wehren sich auch gegen diese Streckenführung bereits Anwohner, eine Bürgerinitiative hat sich gegründet.

Gar nicht mehr im Gespräch ist dagegen eine mögliche Variante, die auch die Albert-Einstein-Straße zwischen Dietersheimer Straße und Auweg miteinbezogen hätte und in einer ersten Abstimmung die meisten Stimmen im Gemeinderat bekommen hatte. Diese Entscheidung von Ende September musste allerdings wegen eines Formfehlers für ungültig erklärt werden und wurde danach aus der Diskussion genommen - eine Reaktion vor allem auf den heftigen Protest von Anwohnern der Albert-Einstein-Straße und des Auwegs, die sich bereits zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen hatten.

Im zweiten Anlauf soll jetzt eine Lösung festgezurrt werden. Dass tatsächlich eine Entscheidung getroffen wird, ist auch für den weiteren Zeitplan wichtig. Eigentlich sollte die Ortsbuslinie im Dezember 2017 starten. Fällt nun keine Entscheidung über die Streckenführung, verschiebt sich das Vorhaben um mindestens ein Jahr. Außerdem müsste das Ausschreibungsverfahren von vorne losgehen, wie es in der Vorlage für die Gemeinderatssitzung am Montag heißt. Treffen würde das auch Hallbergmoos. Denn die Linie 692 soll die beiden Nachbargemeinden und die jeweiligen S-Bahnhöfe miteinander verbinden. Außerdem soll sie das Gewerbegebiet Römerweg bei Mintraching anfahren. Verzögert sich dieses Vorhaben, müssten Kinobesucher aus beiden Orten ebenfalls noch länger auf eine ÖPNV-Anbindung warten.

Die Streckenführungen in diesen Bereichen sind unstrittig. Lediglich im Neufahrner Süden gibt es Diskussionen. Die jetzt vorliegenden Alternativen sehen im Detail folgendermaßen aus: Bei Variante eins würden die Busse Am Hart bis zur Wilhelm-Röntgen-Straße und dann auf den südlichen Auweg fahren. Über die Gardolostraße im "Mintrachinger Feld" ginge es zur Robert-Koch-Straße und über die Albert-Schweitzer-Straße zur Grünecker Straße. Bei der zweiten Variante ("Light Version") wäre die Strecke kürzer. Vom Hart ginge es über die Ganghoferstraße zur Dietersheimer Straße und dann über den nördlichen Auweg zu Robert-Koch-Straße und Albert-Schweitzer-Straße.

In beiden Fällen wären der Gewerbepark "Nova Neufahrn" und der Friedhof angebunden. Bei der längeren Variante hätte man auch "perspektivisch bereits kommende Siedlungsentwicklungen" mit im Blick, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Auch die Sportanlagen und Kitas - die Krippe und den geplanten Kindergarten am Auweg - würden miteinbezogen, gab Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP) unlängst zu bedenken. Er hat das Konzept mit verschiedenen Streckenführungen federführend ausgearbeitet.

© SZ vom 21.11.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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