Neufahrn:Protest gegen neue Buslinie wächst

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Anwohner der Ganghofer- und Thomastraße wehren sich ebenso gegen die geplante Verbindung im Süden wie Anlieger des Auwegs und der Robert-Koch-Straße, die bereits eine Bürgerinitiative gegründet haben

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der Widerstand selbst gegen die "Light Version" der geplanten Ortsbuslinie 692 wächst. Jetzt haben sich Anwohner der Ganghofer- und der Thomastraße mit einem Brief an Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) und die Gemeinderäte gewandt. Zuvor hatten sich bereits Anwohner des Auwegs und der Robert-Koch-Straße zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Alle wehren sich gegen den Busverkehr vor ihrer Haustür und viele bezweifeln zudem die grundsätzliche Notwendigkeit der Ortsbuslinie im Neufahrner Süden.

Die Bushaltestellen bestehender Linien an der Dietersheimer Straße in Höhe der Lena-Christ-Straße und der Lise-Meitner-Straße seien für sie fußläufig optimal zu erreichen, schreiben die Anwohner von Thoma- und Ganghoferstraße. Dies gelte im Übrigen auch für die beiden Neubaugebiete Poccistraße und Ludwig-Anzengruber-Straße. In dem Schreiben wird auch auf den verkehrsberuhigten Ausbau der Ganghoferstraße wegen des Kindergartens "Villa Kunterbunt" hingewiesen. Die Fahrbahn sei dort sehr schmal und wegen des starken Fußgängerverkehrs auf beiden Seiten der Straße "ist an der Engstelle mit Unfällen zu rechnen, insbesondere bei einem zusätzlichen Busverkehr im 40-Minuten-Takt". Kinder, die von den Eltern in den Kindergarten gebracht werden, "steigen aus den Autos aus und laufen, ziemlich strukturlos, über die Ganghoferstraße zum Eingang des Kindergartens", beschreiben die Nachbarn die Situation zu den Bring- und Hol-Zeiten: "Ein zusätzlicher Busverkehr würde die Kinder noch mehr gefährden", befürchten sie.

Bevor über Busvarianten entschieden werde und damit eine größere Verkehrsbelastung entstehe, "sollten vorab Bedarfsanalysen und Machbarkeitsstudien erstellt werden", finden die knapp 20 Unterzeichner des Schreibens. Zugleich schlagen sie eine alternative Variante "Südschleife" vor. Demnach könnten die Busse Am Hart noch weiter nach Süden, vorbei an der Einmündung Ganghoferstraße, fahren und erst südlich des Tryp-Hotels in Richtung Dietersheimer Straße abbiegen. Das wäre auch mit Blick auf das Neubaugebiet Neufahrn-Süd sinnvoll, heißt es in dem Schreiben.

Der Gemeinderat wird am Montag, 21. November, über die Linienführung im Neufahrner Süden abstimmen - zum zweiten Mal. In der ersten Abstimmung hatte eine Streckenvariante, welche Albert-Einstein- und Gardolostraße mit einbezog, die meisten Stimmen bekommen. Die Entscheidung war aber wegen eines Formfehlers ungültig - sehr zur Erleichterung von Anwohnern der Albert-Einstein-Straße und des südlichen Auwegs, die sich bereits zur Interessengemeinschaft "Neue Buslinie 692 Neufahrn-Süd-Ost" zusammengeschlossen hatten. Wenig später erklärte Bürgermeister Heilmeier, dass er sich im nächsten Anlauf für die "Light Version" stark machen werde, die von der CSU ins Gespräch gebracht worden war und in der ersten Abstimmung die zweitmeisten Stimmen bekommen hatte. Auch diese Lösung stößt nun jedoch auf Widerstand.

© SZ vom 11.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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