Neufahrn:Neue Probleme

Lesezeit: 2 min

Gutachter prüft Fassadenputz an Grundschule am Fürholzer Weg

Der Vermessungsfehler bei der neuen Grundschule am Fürholzer Weg war lange unbemerkt geblieben - das aktuelle Problem ist dagegen unübersehbar: Mit dem Fassadenputz geht nichts vorwärts, weil die ausführende Firma die Arbeiten nicht zur Zufriedenheit der Planer und Bauherren ausführt. Auch der neueste Versuch entspricht "erneut nicht den Anforderungen", wie es in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses hieß. Am heutigen Mittwoch findet nun eine Baustellenbegehung mit einem Gutachter statt, der den "flächig strukturierten organischen Modellierputz" dort, wo er bereits aufgebracht wurde, unter die Lupe nehmen soll. Dann wird über das weitere Vorgehen entschieden.

Die Zeit drängt, denn es geht nicht nur um eine optische Frage. Der Fassadenputz sei ein "immens wichtiges Thema", erklärte Holger Seidel vom Projektsteuerungsbüro "Drees & Sommer". Denn erst wenn der Putz fertig sei, könnten Anschlussarbeiten und auch die Außenanlagen wirklich in Angriff genommen werden. Letzteres sollte eigentlich bereits im Februar geschehen. Die "wesentlichen Bauleistungen" können aber auch nach jetzigem Stand trotz allem bis zum Ende der Pfingstferien "überwiegend fertiggestellt sein". Seidel versicherte deshalb, dass der Start im neuen Gebäude zum Schuljahr 2016/17 weiterhin "realistisch" sei.

Der Schul-Ausschuss ist ins Leben gerufen worden, um die Hintergründe des Vermessungsfehlers aufzuarbeiten und das Projekt weiter zu begleiten. Regelmäßig wird das Gremium nun über Kostenentwicklung, Baufortschritt und die aktuelle Situation informiert. Probleme gibt es derzeit zum Beispiel auch mit den fernmelde- und informationstechnischen Anlagen. Nach dem die zunächst beauftragte Firma den Termin wohl nicht einhalten kann, wird über eine neue Firma nachgedacht.

Noch nicht geklärt ist auch die Ausstattung der Mensaküche. Diese soll bis zum Jahresende als Ausgabeküche und anschließend von einem externen Caterer betrieben werden. Schulrektor und Gemeinderat Josef Eschlwech (Freie Wähler) kündigte an, dass in Kürze ein Bewerbungsgespräch mit einem Caterer stattfinden wird. Ursprünglich hatte die Gemeinde geplant, die Küche selbst zu bewirtschaften und dafür Personal einzustellen. Das wurde aber inzwischen verworfen, denn es wäre "extrem aufwendig", wie Bauamtsleiter Michael Schöfer betonte.

Viele andere Themen können Planer und Bauherren dagegen inzwischen abhaken. 98 Prozent aller Aufträge sind vergeben, die Kostenprognose liegt weiter bei 17,8 Millionen Euro. Nicht einberechnet sind allerdings die Ausgaben für einen Wasserschaden, die Kosten für die Bauzeitverlängerung, die sich bereits auf 345 000 Euro belaufen und wohl noch weiter steigen werden, sowie und die auf bis zu 950 0000 Euro bezifferten Folgen des Vermessungsfehlers. Unklar ist auch noch, in welchem Umfang dafür Geld von den Versicherungen zurückkommt.

© SZ vom 13.04.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: