Neufahrn:Kein Geld für Extrawünsche

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Die Pläne für den Grüngürtel im Neufahrner Süden werden abgespeckt, Fitnessgeräte sind gestrichen

Mit ordentlich Elan hatten rund 30 Bürger bei einem Workshop Ideen für den neuen Grüngürtel im Neufahrner Süden zusammengetragen. Wie es jetzt aussieht, wird sich aber das Wenigste auch umsetzen lassen. Der Neufahrner Gemeinderat hat auf Antrag der Freien Wähler mit 13:6 beschlossen, die Ausgaben auf 440 000 Euro zu deckeln. Damit kann nicht einmal eine ohnehin schon abgespeckte Planungsvariante realisiert werden. Elemente wie Fitnessgeräte und eine Beleuchtung dürften damit endgültig dem Rotstift zum Opfer fallen, ebenso ein "Erinnerungsort" für die früheren KZ-Baracken an der Stelle.

Der Grüngürtel wird um das Neubaugebiet mit rund 100 Wohneinheiten zwischen Dietersheimer Straße und Am Hart angelegt. Im Süden wird der Streifen 20 Meter breit sein, im Westen sind es acht Meter. Die Finanzierung übernehmen die Gemeinde und die bisherigen Grundstückseigentümer gemeinsam. Geregelt ist das in einer städtebaulichen Vereinbarung aus dem Jahr 2015. Damals schätzte man die Ausgaben auf maximal 400 000 Euro, was darüber hinaus geht, muss die Gemeinde allein tragen.

Seitdem sind neben den Kosten in der Baubranche auch die Ansprüche gestiegen: Es geht nicht mehr nur um Grün, sondern auch um Bereiche für "Bewegung und Spiel" sowie für "Ruhe und Besinnung". Im Mai 2018 standen dann schließlich Baukosten von 735 000 Euro zuzüglich Planungskosten im Raum. Das Planungsbüro wurde deshalb aufgefordert, zwei weitere Varianten auszuarbeiten - eine "mit geringer Kostenreduzierung" und eine mit "starker inhaltlicher Reduzierung des Vorentwurfs". Im ersten Fall wird etwa auf Pflanzbeete mit Stauden und Gräsern und auf Liegen verzichtet, die Zahl der Bänke und der Fitnessgeräte wird reduziert. Noch immer wären dafür aber mehr als 680 000 Euro nötig. Bei der zweiten Variante sind die Fitnessgeräte zum Beispiel komplett gestrichen worden, dazu auch der Erinnerungsort und zum Beispiel die Wegbeleuchtung - "wesentliche gewünschte Elemente aus der Bürgerbeteiligung", wie es in der Sitzungsvorlage hieß.

Knapp 500 000 Euro wären aber immer noch nötig gewesen. Jetzt soll bei 440 000 Euro Schluss sein. Was damit noch gemacht werden kann, liegt nun wieder in den Händen der Planer.

© SZ vom 29.08.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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