Eine große Hürde bei der Einführung von Grundschule-Ganztagsklassen soll jetzt beseitigt werden: Ein runder Tisch wird sich Gedanken machen, ob und wie die Kinder betreut werden können, wenn die Schule um 15.30 Uhr aus ist oder Ferien sind. Das hat der Gemeinderat auf Antrag der Freien Wähler beschlossen.
Am Dienstagabend wird sich der Kreis zum ersten Mal treffen. Vertreter der Verwaltung, der Schulen, der politischen Gruppierungen, des Kinder- und Jugendhauses sowie der Elternbeiräte von Schulen, Kindergärten, Hort und Mittagsbetreuung wollen gemeinsam nach Lösungen suchen. Wie wichtig das ist, hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung auch Wilfried Gast vom Hauptamt deutlich gemacht: Dass die Nachfrage nach Platzen in einer Ganztagsklasse bisher "erstaunlich gering" sei, hänge mit den offenen Fragen zusammen. Davon ist auch Rektor Josef Eschlwech von der Grundschule am Fürholzer Weg überzeugt. Die Schulen könnten die Anschluss- und Ferienbetreuung aber nicht bieten, betont er, auf Hort und Mittagsbetreuung wiederum hätten derzeit nur die Kinder der Regelklassen Zugriff. "Dieses Defizit könnte das Aus der Ganztagsklassen bedeuten", warnte Eschlwech auch in seiner Eigenschaft als Sprecher der Freien Wähler. Zeit für lange Diskussionen bleibt nun aber nicht: Schon im nächsten Schuljahr soll es erste Ganztagsklassen geben.
Weitere Weichen für das neue Angebot hat der Gemeinderat bereits gestellt: Er hat beschlossen, das Mittagessen für die Ganztagskinder zunächst Essen liefern zu lassen. Bis 2017 soll dann ein Betreiber für Küche und Mensa gefunden werden. Dort sollen auch die Hortkinder mitversorgt werden. Außerdem schließt die Gemeinde mit der Regierung von Oberbayern einen Kooperationsvertrag für das gebundene Ganztagangebot an den beiden Grundschulen. Sie wird ihnen bei den Angeboten neben dem üblichen Unterricht helfen und bekommt dafür staatliche Mittel.