Neufahrn:Chef weg, Kasse leer

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Angeblich ist Neufahrns ehemaliger VdK-Vorsitzender umgezogen. Er soll Bargeld und Bankunterlagen mitgenommen haben

Die gute Nachricht: Der VdK-Ortsverband hat wieder einen kompletten Vorstand mit Markus Tribanek an der Spitze. Die schlechte Nachricht: Das Team geht mit einer Hypothek an den Start, die es wohl dem bisherigen Vorsitzenden und zuletzt auch kommissarischen Kassier Richard Bruhns zu "verdanken" hat. Denn Bruhns ist mit zunächst unbekanntem Ziel umgezogen und hat sowohl die Barkasse wie auch die Kassenunterlagen mitgenommen. Inzwischen weiß man, dass er jetzt im Bayerischen Wald lebt. Versuche, mit ihm Kontakt aufzunehmen, sind bisher gescheitert.

Der finanzielle Verlust für den VdK dürfte überschaubar sein und sich allenfalls im dreistelligen Bereich bewegen. Kreisvorsitzender Erwin Nowak sagte der Süddeutschen Zeitung, die Barkasse sei eher eine Portokasse gewesen und habe wohl "keinen irrsinnigen Betrag" enthalten. Das Meiste wird schließlich auch beim VdK inzwischen über ein Konto abgewickelt.

Ärgerlich ist dagegen, dass der neue Vorstand nicht gleich auf dieses Konto zugreifen kann, weil Bruhns eben alle Bankunterlagen bei sich hat. Abhebungen sollten freilich trotzdem nicht möglich sein: Beim VdK gilt das Vier-Augen-Prinzip, nur eine einzige Unterschrift genügt demnach nicht. Trotzdem muss das Team um Tribanek jetzt erst einmal alles Nötige regeln, um die Bankgeschäfte selbst übernehmen zu können.

Der Sozialverband VdK hat in Neufahrn gut 550 Mitglieder. Er vertritt sie in Fragen der Renten- oder Gesundheitspolitik, der Pflegereform oder der Behinderten- und Arbeitsmarktpolitik. Dafür hat er zum Beispiel in Freising eine eigene Beratungsstelle. Außerdem organisiert der Ortsverband vergleichsweise günstige Reisen auf Selbstkostenbasis und bietet Informationsveranstaltungen an.

Dafür, dass die Aktivitäten in den vergangenen Monaten trotz fehlender Kontozugriffsmöglichkeiten weitergingen, hatte nicht zuletzt Schriftführerin Heidi Ritzer gesorgt. Sie übernahm nach dem Umzug von Bruhns kommissarisch den Vorsitz, und zusammen mit anderen Mitgliedern gelang es ihr, das Programm weiterlaufen zu lassen: Es wurden Ausflüge unternommen sowie regelmäßige Gesellschaftsnachmittage und ein Informationsnachmittag zum Thema "Erben-Vererben" organisiert.

Heidi Ritzer macht nun wieder als Schriftführerin weiter. Zu Tribaneks Stellvertreterin wurde Brigitte Schnurrer gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder: Charlotte Franzl (Frauenbeauftragte), Josef Franzl, Martin Ritzer, Elena Graßl, Walter Schwaiger (alle Besitzer) und Irmgard Tribanek (Vertretung jüngere Mitglieder). Wer sich künftig um die Kasse kümmert, wird der Vorstand erst noch bestimmen.

© SZ vom 26.07.2016 / BG - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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