Naturschutz:Schatzsuche

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Wissen jetzt Bescheid über Tiere und Wiesen an der Isen: Die Teilnehmer der Exkursion. (Foto: oh)

Bürgermeister und Vertreter der Regierung von Oberbayern erkunden Flächen für das Projekt "Natur Vielfalt Isen"

Das Isental ist ein Schatz, findet Thomas Schreder. Einer, der lange gebeutelt worden sei, sagt das Präsidiumsmitglied des Bayerischen Landesjagdverbands. Deshalb hat sich Schreder gefreut über ein Projekt, dass die Landschaft an der Isen für bedrohte Tiere erhalten soll. Dieses Projekt hat nun begonnen. Man könnte sagen: mit einer Schatzsuche.

"Natur Vielfalt Isental", heißt das Naturschutzprojektprojekt, das fünf Gemeinden aus den Landkreisen Mühldorf und Erding zusammen mit der Wildland-Stiftung des Landesjagdverbandes im September gegründet hatten. Ein Projekt, das in seiner Größe einzigartig ist. Offiziell beginnt das Projekt im kommenden Jahr, aber die Arbeit haben alle Beteiligten bereits aufgenommen, mit einer Erkundung der Flächen entlang der Isen. 21 Teilnehmer - darunter Vertreter der Regierung von Oberbayern und Bürgermeister der beteiligten Kommunen, unter anderen Heinz Grundner für Dorfen und Gerlinde Sigl für Lengdorf - sahen sich die möglichen Feuchtflächen und Wiesenbrütergebiete an, die bald optimiert und wiederhergestellt werden sollen. Franz Streibl vom Kreisjagdverband leitete mit Andreas Hartl vom Landesbund für Vogelschutz die Exkursion.

Als Gebietskenner, sagt Streibl, habe er viel Wissenswertes rund um das Isental und seine Bewohner berichten können. Die Projektleiter sollen ja auch wissen, mit wem sie es zu tun haben: Es geht uns um Bürgernähe", hatte Eric Imm, Geschäftsführer der Wildland-Stiftung, bei der Projektpräsentation im September gesagt. Und: Das Projekt beruhe auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, man werde den Grundstückseigentümern Angebote machen, aber niemanden zu etwas zwingen.

Die Teilnehmer der Exkursion diskutierten zahlreiche Anregungen für die Umsetzung der Maßnahmen im Gebiet. Es geht um den Schutz des vom Aussterben bedrohten Brachvogels und anderer Wiesenbrüter, wie der Bekassine oder dem Kiebitz. Auch Pflanzen gelte es zu schützen, erklärt Streibl. Das Projekt basiert auf dem Vorbild des Thalhamer Mooses, wo sich die Wildland-Stiftung bereits seit 1997 engagiert.

Die Trägergemeinschaft will Grundstücke im Niedermoorgebiet der Isen erwerben und dort Moorschutzprojekte und Renaturierungen umsetzen. Neben Dorfen und Lengdorf beteiligen sich die Kommunen Schwindegg, Obertaufkirchen und Rattenkirchen aus Mühldorf am Inn an dem landkreisübergreifenden Projekt. Mit Beginn des Jahres 2016 sollen in Kooperation mit örtlichen Landwirten und Jägern erste Maßnahmen umgesetzt werden. Die Wildland-Stiftung geht davon aus, dass sie mit etwa 900 000 Euro an Zuschüssen von der Regierung Oberbayern und aus dem Bayerischen Naturschutzfonds rechnen kann.

Zunächst sollen jedoch in beiden Landkreisen Informationsveranstaltungen für Jäger und Landwirte stattfinden. So sprechen Eric Imm und die Projektbetreuerin Anja Thole am 24. November um 19.30 Uhr beim Wagnerwirt in Wasentegernbach. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 08638/883816 wird gebeten.

© SZ vom 05.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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