Nachruf:Trauer um Altlandrat Xaver Bauer

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Altlandrat Xaver Bauer beim Empfang anlässlich seines 80. Geburtstags im August 2019. (Foto: Stephan Görlich)

Der langjährige "Landkreis-Manager" ist im Alter von 83 Jahren gestorben.

Von Philipp Schmitt, Erding

Er hat die Politik in Erding geprägt und in seiner Amtszeit als Landrat von 1987 bis 2002 die Weichen für einen boomenden Landkreis gestellt: Altlandrat Xaver Bauer. Das Urgestein eines Lokalpolitikers ist im Alter von 83 Jahren gestorben.

Der für seine Lebensleistung und sein vielfältiges Engagement mit zahlreichen Auszeichnungen geehrte frühere Rektor der Hauptschule am Lodererplatz war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Der Sohn eines Erdinger "Roßhändlers" war für seine energische, zupackende Art und seinen scharfen Verstand bekannt und wurde als "Landkreis-Manager" tituliert. Er wurde zudem als "Vater der Therme" und als "Retter der Kreismusikschule" bezeichnet. Mit seinem CSU-Weggefährten, dem früheren Staatsminister Hans Zehetmair, war Bauer einer der einflussreichsten Lokalpolitiker im Landkreis. 15 Jahre lang (1987 bis 2002) war er Landrat. Bereits seit 1978 war er Stadtratsmitglied, seit 1980 gehörte er dem Kreistag an und war Zweiter Erdinger Bürgermeister (1980 bis 1987).

Die 15 Jahre als Landrat waren eine bewegte Zeit: Die Berliner Mauer fiel (1989), die Wiedervereinigung und der neue Großflughafen im Erdinger Moos sorgten für Herausforderungen. Die Flughafentangente-Ost (FTO) wurde gebaut. Bauer stellte für den Landkreis die Weichen für das Geothermie-Projekt und die Therme Erding. Es folgte die Gründung des Geowärme-Zweckverbands. Bäder-Unternehmer Josef Wund wurde für die Thermengründung (Eröffnung 1999) gewonnen. Auch für die Kreismusikschule und deren Neubau mit dem Spatenstich 1993 setzte er sich ein. Bauer war Gründungsvorsitzender des Vereins KMS Erding und erhielt den "Daphnis-Preis".

Auch für die Volkshochschule Erding engagierte er sich als Vorsitzender des Zweckverbands. Erhalt und Modernisierung der Kliniken, der Bau neuer Ärztehäuser sowie der Bildungssektor waren ihm wichtig. Er begleitete die Fusion der Kreissparkassen Erding und Dorfen und brachte das Müllentsorgungskonzept auf den Weg. Das Bauernhausmuseum lag ihm ebenfalls am Herzen. Der Altlandrat war Vorsitzender des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes, der Lebenshilfe, des Geothermie-Zweckverbands und im Präsidium des Landkreistages.

Für seine Leistungen wurde er mit dem Erdinger Ehrenring und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Nachfolger Martin Bayerstorfer würdigte ihn beim 80. Geburtstag als leuchtendes Beispiel und Vorbild. "Landrat zu sein, war eine wunderbare, zutiefst erfüllende Aufgabe: Vergelt's Gott", sagte Bauer bei der Feier damals.

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