"Motivfänger Raum Isar/Amper":Heuschrecken, Steine und Heavy Metal

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Die erste gemeinsame Foto-Ausstellung in Moosburg war ein voller Erfolg. Jetzt denkt man über eine Zusammenarbeit mit der Volkshochschule nach

Von Till Kronsfoth, Moosburg

Die erste gemeinsame Foto-Ausstellung der "Motivfänger Raum Isar/Amper" in Moosburg war ein voller Erfolg. Insgesamt konnten die Veranstalter an den beiden Tagen knapp 400 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Dabei waren die Motive der ausgestellten Bilder so vielfältig wie das Interesse der Fotografen. Das verbindende Element sei das Fotografieren an sich, erläutert Patrik Grau, Gründungsmitglied der Motivfänger und Mitorganisator der Ausstellung. "Jeder Fotograf hat seine eigene Expertise und Leidenschaft."

So habe sich ein Mitglied auf Porträtbilder spezialisiert, ein anderes mache hauptsächlich Babyfotos. "Dann haben wir wiederum jemanden, der sich mit Mikrofotografie beschäftigt. Er macht Aufnahmen von Heuschrecken, Blättern oder schönen Steinen", sagt Grau. Ein anderer Motivfänger arbeitet viel mit Licht und filtert es so lange heraus, bis auf der Aufnahme nur noch die Umrisse zu sehen sind. Ein Mitglied ist Heavy-Metal-Fan. Er hat sich auf Festivalbilder spezialisiert, reiste zuletzt nach Tschechien und Kroatien, um dort Aufnahmen von Konzerten zu schießen.

Von dieser Vielfältigkeit konnten sich am vergangenen Wochenende die Besucher der Ausstellung überzeugen. Nebenbei boten die Organisatoren Fotoworkshops an. Die Besucher konnten sich eine Einführung in die Studiofotografie geben lassen und sich über Low-Light-Fotografie informieren. "Wir haben bei der Ausstellung nichts verdient und nichts verkauft", sagt Patrik Grau. Das war auch nicht das Ziel.

"Wir wollen uns über Fotografie austauschen, voneinander lernen und Leute für das Thema begeistern. Wir haben zusammengelegt und jeder von uns hat aus seinem Privatvermögen etwas in die Ausstellung investiert."

Gegründet wurde die Gruppe im Jahr 2015 von Nicole Kapfer und Wilfried Kamm. In ihrem letzten Projekt, das von Nicole Kapfer organisiert worden war, stellten die Fotografinnen und Fotografen in einer Foto-Challenge berühmte Ölgemälde nach. Darunter waren Carl Spitzwegs "Der arme Poet" und "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci. Die Besonderheit: Ausnahmsweise standen die Fotografen nicht hinter sondern vor der Linse. Über den Gewinner konnten die Besucher auf der Ausstellung vom vergangenen Wochenende abstimmen. Unter allen Abstimmenden wurde ein kostenloses Fotoshooting verlost.

Da die meisten Mitglieder der Motivfänger aus Erding, Freising, Moosburg und Landshut kommen, ist man mit der Volkshochschule Moosburg im Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit. Vorstellen könnte sich Patrik Grau das Abhalten von Fotografie-Kursen. Geplant ist für das Jahr 2020 eine Ausstellung, die sich mit Motiven aus dem Raum Isar/Amper beschäftigt.

Die Motivfänger Raum Isar/Amper kommunizieren über Facebook, wo sie in einer eigenen Gruppe organisiert sind. Die Gruppe hat derzeit 108 Mitglieder. Gestartet waren sie 2015 mit zehn. Der harte Kern besteht aus 15 bis 20 aktiven Mitgliedern, die sich regelmäßig treffen. Gemeinsam besuchen sie Ausstellungen, gehen auf Motivjagd, oder fahren zu Workshops und Fotofestivals wie das "Horizonte Zingst", oder "Glanzlichter" in Fürstenfeldbruck. In Amberg/Weiden existiert eine Partnerfotogruppe namens "Rund ums Bild", die auch an der Foto-Challenge beteiligt war.

Interessenten und Fotobegeisterte sind bei den Motivfängern Raum Isar/Amper immer willkommen. Die "Fotostammtische" finden jeden ersten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr statt. Treffpunkt ist das Planlos im Pöschlbräu, Auf dem Plan 12 in Moosburg.

© SZ vom 25.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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