Moosburg:Wohl proportioniert

Lesezeit: 2 min

Nach dem Umzug der Metzgerei sollen an der Thalbacher Straße Wohnungen und ein Geschäft entstehen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Nachdem die Metzgerei Keller ihren Hauptsitz vor Kurzem in ein Langenbacher Gewerbegebiet verlegt hat, soll auf dem angestammten Gelände an der Thalbacher Straße in Moosburg nun ein neues Gebäudeensemble mit 35 bis 40 Wohneinheiten entstehen. Dazu sollen alle bestehenden Gebäude auf dem Gelände abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Darin wird es laut Planung weiterhin einen Metzgereiladen geben. Der Vorbescheidsantrag hat nun den Bauausschuss des Stadtrats passiert. Das Gremium nahm ihn einstimmig an, auch wenn es zunächst kritische Töne gab.

Das betreffende Baugrundstück am Eingang zur Altstadt ist ungefähr 2700 Quadratmeter groß. Zunächst soll der komplette Altbestand - inklusive Metzgerei - abgerissen werden. Danach sollen auf dem Gelände vier neue Gebäude entstehen. An der Thalbacher Straße sind nach Angaben der Stadtverwaltung drei zusammengebaute Häuser mit drei Vollgeschossen und symmetrischen Satteldächern mit unterschiedlichen Neigungen geplant. Die Baukörper haben eine Tiefe von 13 Meter und eine Gesamtlänge von etwa 44 Meter. Im hinteren Teil des Grundstücks soll darüber hinaus ein weiterer, zirka 11,5 mal 24 Meter großer Baukörper "mit gleicher Höhenentwicklung entstehen", heißt es in der Sitzungsvorlage.

Stadtbaumeister Florian Ernst hat an dem Vorhaben nichts auszusetzen. Der "wohl proportionierte Baukörper" orientiere sich am Straßenverlauf, bilde "einen Auftakt zum Altstadtkern und passt sich der städtebaulichen Situierung der an der Thalbacher Straße bestehenden Gebäude sowohl im Maß als auch in der Nutzung vorbildlich an", heißt es in seiner Stellungnahme. Die Länge des Wohn- und Geschäftshauses wirke durch die "abfallenden Firstausbildungen und die wechselnden Traufhöhen harmonisch zum historischen und baulichen Kontext". Auch das Fassadenbild findet Ernsts Gefallen. Es erhalte durch einen Knick, drei verschiedenkörnige Farb- und Putzstrukturen und unterschiedliche Fensterformate "Spannung und unterschiedliche Haptik". Die Straßenansicht, so lobt der Stadtbaumeister, solle "bewusst durch die feinsinnige Auswahl der zum Einsatz kommenden Baumaterialien Rücksicht auf das in der Nähe befindliche Denkmalensemble nehmen". Das in zweiter Reihe geplante Hinterhaus bildet mit dem Gebäude an der Straße einen Winkel und schaffe somit "eine beruhigende, nach Süden ausgerichtete Wohnhofsituation".

Nach Ansicht von Drittem Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) "ist ein neuer, attraktiver Wohnraum am Eingang zur Innenstadt grundsätzlich zu begrüßen". Allerdings, so gab er zu bedenken, sähen die drei zusammenhängenden Häuser vorne an der Straße auf den ersten Blick "schon ziemlich massiv aus". Diesen Eindruck teilte auch Martin Pschorr (SPD). Der Stadtbaumeister hielt dem "die unterschiedliche First- und Traufhöhe" entgegen. Das neue Gebäude solle "die Kreuzung Leinbergerstraße/Thalbacher Straße definieren". Letztlich stimmten alle zwölf Mitglieder des Bauausschusses der Vorplanung zu.

© SZ vom 09.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: