Moosburg:Vertagt

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Diskussion über Aldi-Erweiterung in Degernpoint ist verschoben

Es ist nicht nur eine Erweiterung - sondern wegen des gültigen Bebauungsplans zum Schutz der Innenstadt ein Politikum. Weil sich die Firma Aldi, welche die Verkaufsfläche ihrer Filiale im Gewerbegebiet Degernpoint gerne um 270 Quadratmeter erweitern möchte, dessen offenbar bewusst ist, zog sie den entsprechenden Antrag vor der jüngsten Sitzung des Moosburger Bauausschusses kurzfristig zurück. Dieser soll nun am 19. Juli behandelt werden, wenn der zuständige Aldi-Projektleiter sowie ein Gutachter anwesend sind und den Ausschuss-Mitgliedern Rede und Antwort stehen können.

Die Verbrauchermarktkette möchte das bestehende Gebäude im Südwesten profilgleich um 16 Meter verlängern. Die Verkaufsfläche stiege damit von 930 auf 1200 Quadratmeter. Die laut Satzung vorgeschriebenen 80 Stellplätze nachzuweisen, wäre offenbar kein Problem. Nach der Erweiterung wären immer noch 165 vorhanden, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Aldi begründet den Wunsch nach einer Vergrößerung und Neugestaltung der Filiale mit der "nachhaltigen Absicherung und qualitativen Stärkung des vorhandenen Standorts". Eine vom Bauherrn in Auftrag gegebene Wirkungsanalyse zeigt nach Angaben der Verwaltung auf, "dass die geplante Erweiterung keine ökonomisch relevanten Auswirkungen auf die Innenstadt ausübt". Die Moosburger Marketing-Genossenschaft könne sich die Erweiterung vorstellen.

Stadtmarketingreferent Alfred Wagner (UMB) sieht das anders. In einer schriftlichen Stellungnahme merkte er an, "dass ein weiterer Ausbau der Nahversorgung in Degernpoint ganz klar den Zielen des Stadtentwicklungskonzepts widerspricht". Die Erweiterung wäre "faktisch eine Aufhebung des Bebauungsplans", der innenstadtrelevante Sortimente in Degernpoint ausschließt, sagte Wagner in der Sitzung. Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) dagegen glaubt nicht, "dass mehr Leute in der Innenstadt einkaufen, wenn wir die Erweiterung ablehnen". SPD-Fraktionssprecher Gerd Beubl begrüßte es, dass ein Vertreter von Aldi und der Gutachter am 19. Juli in die Sitzung kommen "und hier eine Kommunikation stattfindet".

© SZ vom 03.06.2016 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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