Moosburg:Schrottplatz darf wachsen

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Bauausschuss genehmigt Firma den Erweiterungsantrag

Von Alexander Kappen, Moosburg

Man bekam fast den Eindruck, als gehöre der Schrottplatz an der Reiteraustraße zu Moosburg wie die Türme von Kastulusmünster und Johanneskirche. "Die Firma ist sei eh und je an dem Standort und muss nun dringend erweitert werden", sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) im Bauausschuss. Dennoch wurde eine Erweiterung an diesem Standort nicht von allen Ausschussmitgliedern als gottgegeben hingenommen. Bedenken gab es vor allem bezüglich einer möglichen Lärmbelastung für die Nachbarn. Zudem wurden Bedenken geäußert, der Lastwagenverkehr auf der sehr engen Zufahrtsstraße könne zunehmen. Letztlich erteilte das Gremium sowohl für eine immissionsrechtliche Genehmigung das gemeindliche Einvernehmen als auch für die beantragten Gebäude. Dagegen stimmten nur Michael Stanglmaier (Grüne) und Georg Hadersdorfer (CSU).

Laut Planung ist als Betriebsgebäude eine 45 Meter lange und elf Meter breite Lagerhalle mit zwei je 15 Meter langen, seitlich angelagerten Boxenlagern geplant. Die Wandhöhe der Lagerhalle beträgt rund elfeinhalb Meter. Im zweiten Bauabschnitt ist ein Bürogebäude mit Lastwagen-Werkstatt und Waschplatz geplant.

Sorge bereitete einigen die angegebene Betriebszeit: Montag bis Samstag von sechs bis 22 Uhr. "Das ist der Nachbarschaft nicht zuzumuten mit dieser extremen Lärmbelastung", meinte Evelin Altenbeck (Grüne). Im Prinzip hatte sie nichts dagegen, "dass dieser Traditionsbetrieb sich erweitern kann - aber eigentlich wäre eine Auslagerung an einen anderen Standort besser." Ihr Vertagungsantrag scheiterte mit 4:8 Stimmen. Während Johann Reif (Freie Wähler) als Nachbar des Betriebs davon sprach, die angrenzende Bahnlinie mache mehr Lärm als der Schrottplatz, entgegnete Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne): "Ich wohne genauso weit weg - das ist eine zusätzliche Lärmbelästigung und macht die Lebensqualität wesentlich schlechter." Der Schrottplatzbetreiber gab an, außerhalb der Regelarbeitszeit von 7.30 bis 17 Uhr komme es nur ganz selten vor, dass ein Lastwagen an- oder abfahre. Dann solle man das auch so konkretisieren, regte SPD-Fraktionssprecher Gerd Beubl an, der alle kritischen Fragen nachvollziehen konnte, wie er sagte, aber "für die Erweiterung dieses Traditionsbetriebs" war. So wurde im Beschluss verankert, dass außerhalb der genannten Regelarbeitszeit nur in Ausnahmefällen Zu- und Abfahrten möglich sind. Der Schrottplatzbetreiber versicherte zudem, dass durch die Betriebserweiterung der Lastwagenverkehr auf der Zubringerstraße nicht zunehmen werde.

© SZ vom 17.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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