Moosburg:Drastische Steigerung

Lesezeit: 1 min

Die Stadt Moosburg muss für Spenglerarbeiten beim Neubau der Sozialwohnungen deutlich mehr bezahlen

Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) sprach von einer "doch sehr dramatischen Kostensteigerung". Die rund 38 000 Euro, für die der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die Spengler- und Abdichtungsarbeiten beim Neubau der Sozialwohnungen an der Böhmerwaldstraße vergab, sind als konkrete Summe jetzt kein Betrag, der den kommunalen Haushalt in Schieflage bringt. Aber die prozentualen Steigerung im Vergleich zu den in der Kostenberechnung veranschlagten 10 000 Euro ist halt schon deutlich.

Da bei den Dachdecker- und Zimmererarbeiten - der Auftrag wurde für 118 300 Euro vergeben - andererseits 12 400 Euro eingespart werden können, wird die Kostenüberschreitung bei den Spenglerarbeiten zumindest teilweise kompensiert. Die erhöhten Kosten in diesem Gewerk resultieren laut Verwaltung einerseits daraus, dass die Detailplanung zum Zeitpunkt der Kostenberechnung noch nicht abgeschlossen war. Deshalb waren darin einige benötigte Leistungen noch nicht enthalten. Zudem wird auch mehr Material benötigt als zunächst angenommen. Und der überhitzte Markt tut sein Übriges.

Von neun angeschriebene Firmen haben nur drei ein Angebot abgegeben. Davon schieden zwei aus, weil sie die Formulare nicht korrekt ausgefüllt oder nicht vollständig zurückgeschickt hatten. Malermeister und FW-Stadtrat Ludwig Kieninger konnte aus eigener Erfahrung berichten, dass "die Entwicklung sehr, sehr bedenklich" sei. "Es ist einfach nicht mehr machbar, diese Angebote auszufüllen", kritisierte er. Die Bürokratie werde immer mehr, die Regularien und der Aufwand machten vielen Firmen das Leben schwer. Auch Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) meinte, "dass das zum Nachteil kleiner Unternehmen geht, weil die es personell gar nicht mehr schaffen, das alles auszufüllen". Und wenn kleine Firmen nicht mehr mitbieten und für einen gesunden Wettbewerb sorgen könnten, "geht das auch zu Lasten der Kommunen".

Adalbert Schwenzl, Leiter des Moosburger Hochbauamts, bestätigte: "Es wir immer mehr Schreiberei." Aber man habe keine Wahl. Der Prüfungsverband habe klar gemacht, "dass wir alle diese Formblätter ausfüllen lassen müssen". Grünen-Sprecher Johannes Becher fragte, ob man angesichts der so drastischen prozentualen Kostensteigerung die Ausschreibung nicht aufheben könne. Das sei prinzipiell möglich und verzögere seiner Meinung nach zeitlich auch nicht die Fertigstellung des Gebäudes nicht, sagte Schwenzl. Aber angesichts der Marktlage und des benötigten Leistungsumfangs "werden die Kosten dann wohl nicht weniger".

© SZ vom 31.07.2018 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: