Moosburg:Auf Ideensuche für den "Plan"

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Ausschreibung für Wettbewerb zur Platzgestaltung kann beginnen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Mal abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen waren am Montagabend alle zufrieden und erleichtert. "Nach eineinhalb Jahren intensiver Diskussionen im Stadtrat und mit den Bürgern und nach vielen guten Veranstaltungen werden wir jetzt einen schönen Platz bekommen", war sich Stadtmarketingreferent Alfred Wagner (UMB) sicher. "Wir legen jetzt den Grundstein für das Herz unserer Stadt", sagte Rudolf Heinz (CSU). Und Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier (Grüne) sprach von einem "Meilenstein für unsere Stadt".

Am Montag beschloss der Stadtrat bei drei Gegenstimmen den Auslobungstext für den Realisierungswettbewerb zur Umgestaltung des Platzes "Auf dem Plan" nebst einem Ideenwettbewerb für den Stadtplatz. Was drin steht, ist allerdings noch streng geheim. So sehe es die brandneue Ausgabe der Vergabeverordnung für öffentliche Aufträge (VGV) vom April dieses Jahres vor, erklärte Stadtbaumeister Florian Ernst am Dienstag auf Nachfrage.

Insgesamt 25 Architekten oder Planungsbüros, so sieht es der Plan vor, sollen an dem Wettbewerb teilnehmen. Acht sind bereits gesetzt und haben laut Ernst schon telefonisch ihre Teilnahme zugesagt. 17 weitere werden über eine europaweite Ausschreibung gesucht. Der komplette Auslobungstext sei übrigens auch den Bewerbern noch nicht bekannt, sagte der Stadtbaumeister. Zunächst bekommen alle nur eine Kurzübersicht mit den Eckdaten. Damit soll verhindert werden, dass die acht gesetzten bereits an ihrem Entwurf arbeiten können, bis die 17 anderen Wettbewerbsteilnehmer über die Ausschreibung ermittelt worden sind. Somit hat niemand einen Wettbewerbsvorteil. Wenn die 25 Teilnehmer feststehen, bekommen sie die vollständige Auslobung und können dann bis zum Abgabetermin im Dezember an ihren Vorschlägen arbeiten. Sobald sich alle 25 ans Werk gemacht haben, könne man vielleicht darüber nachdenken, den gesamten Auslobungstext auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sagte Barbara Hummel vom Stadtplanungsbüro Schober, das den Wettbewerb im Auftrag der Stadt organisiert.

Im März 2017 tritt dann die Jury zusammen. Sie besteht aus Fachpreisrichtern wie Architekten und den Sachpreisrichtern der Stadt. Das sind Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU), ihre Stellvertreter Josef Dollinger (FW) und Michael Stanglmaier sowie Stadtbaumeister Ernst. Die Jury wählt dann die drei Erstplatzierten aus, von denen dann einer in dem Vergabeverfahren den Zuschlag bekommt. Die Wettbewerbsbeiträge werden von den Teilnehmern anonym abgegeben und sind nur mit einer Nummer versehen, anhand derer nach der Entscheidung der Jury die Preisträger identifiziert werden können.

Am Montag feilten die Moosburger Stadträte in der öffentlichen Sitzung noch an einzelnen Passagen und Sätzen des nicht öffentlich bekannten Textes, was für die Zuhörer im Saal, die nicht wissen konnten, um was es konkret ging, ein wenig kryptisch anmutete. Letztlich, so bilanzierte Stanglmaier, hatte man "einen guten Auslobungstext". Für diesen habe man zwar einige Kompromisse eingehen müssen, aber diese trage seine Fraktion mit: "Das Schlechteste wäre gewesen, nichts zu machen, durch diesen Beschluss heute wird die Situation in Moosburg signifikant verbessert." Jetzt müsse man "Gas geben" und sich schnell an die Umsetzung machen, sagte Wagner, der hofft, "dass wir einen schönen Aufenthaltsort für Jung und Alt bekommen".

Martin Pschorr (SPD), der wie Ludwig Kieninger (FW) und Thomas Kerscher (CSU) gegen die Auslobung stimmte, meinte, die finanziell angeschlagene Stadt solle "nicht so sorglos mit ihrem Geld umgehen". Er wollte die Entscheidung, 110 000 Euro nur für Honorare auszugeben, nicht mittragen.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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