134 Mitglieder:Fischer mit Leib und Seele

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Neufahrner Verein feiert sin 20-jähriges Bestehen

Artenschutz kennt keine Gemeindegrenzen: Erst Ende November haben die Neufahrner Fischerfreunde 100 Edelkrebse aus dem Surfsee geholt und dem Waginger Fischereiverein übergeben, der sie nun bei sich daheim ansiedeln will. Ein anderes großes Projekt wurde ebenfalls abgeschlossen: die Schaffung zusätzlicher Lebensräume für Fische und einer Laichzone speziell für Karpfen. Mehrere hundert Arbeitsstunden haben die Mitglieder hineingesteckt. Dass sie Bedingungen schaffen konnten, den Karpfen das Ablaichen in kalten Baggerseen ermöglicht, gilt als Riesenerfolg. Es war wohl ein Grund mehr zum Feiern, als die Fischerfreunde jetzt ihr 20. Vereinsjubiläum begangen haben.

Begonnen hat ihre Geschichte aber eigentlich schon 1983. Damals übernahm eine Pachtgemeinschaft um Werner Lenz den Galgenbachweiher. Als dann der Surfsee neu vergeben werden sollte und bekannt wurde, dass ein örtlicher Verein bevorzugt würde, wurde eben ein solcher ins Leben gerufen. Elf Männer und Frauen nahmen an der Gründungsversammlung 1996 teil, Erster Vorsitzender war Helmut Huppenberger.

Heute hat der Verein 134 Mitglieder, darunter zehn Jungfischer. Er bewirtschaftet den Galgenbachweiher, den Mühl- und den Surfsee, kümmert sich um den Fischbestand und den Schutz der Gewässer, aber auch um die umliegende Landschaft. "Der Verein steht auf soliden Füßen", betont der aktuelle Vorsitzende Georg Grillenbeck. Und die Fischerfreunde haben sich nicht nur in Expertenkreisen einen Namen gemacht: Das zweitägige Fischerfest lockt jedes Jahr mehr als 1000 Besucher an.

Die Einnahmen haben entscheidend zur Finanzierung des Vereinsheims am Surfsee beigetragen. Bei der Jubiläumsfeier gab es viel Lob für die Fischer: Bürgermeister Franz Heilmeier sprach von einem "kleinen, aber sehr, sehr anerkannten Verein". Franz Geiger, Präsident des Fischereiverbandes Oberbayern, würdigte die Aktiven als "Fischer mit Leib, Seele und Herz". Besonders hob er die Einrichtung des Flachwasserlaichplatzes am Surfsee hervor. "Ihr habt da ein Ökosystem geschaffen", stellte Geiger anerkennend fest: "Das ist gelebter Naturschutz."

Sorgen bereitet Vorsitzendem Grillenbeck derzeit allerdings der Nachwuchs. Denn die Zahl der Jungfischer geht zurück. Er appellierte deshalb an die Mitglieder, verstärkt Werbung bei jungen Leuten zu machen.

Besonders treue Mitglieder - darunter auch mehrere Gründungsmitglieder - wurden ausgezeichnet. Grillenbecks Vorgänger Günter Worofsky wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Freuen konnte sich über die Jubiläumsfeier Hannelore Rhode von der Sozialstation: Sie bekam einen Scheck über 1000 Euro überreicht.

© SZ vom 23.12.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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