Mit sieben zu sechs Stimmen haben sich die Kirchdorfer Gemeinderäte knapp gegen einen Beitritt der Kommune zur Musikschule Ampertal ausgesprochen. Damit erteilten sie der finanziellen Unterstützung von Familien, deren Kinder von Lehrern der Schule unterrichtet werden, eine Absage.
Das Thema stand bereits zum dritten Mal auf der Tagesordnung des Gremiums, da eine Entscheidung mehrmals vertagt worden war. Ein Beitritt hätte bedeutet, dass die Kommune monatlich 20 Euro pro Schüler und Instrument an den Verein überweist, derzeit wären das etwa 12 000 Euro im Jahr. 50 Kirchdorfer Kinder lernen bei Lehrern der Musikschule ein oder sogar mehrere Instrumente. Die Musikschule Ampertal ist eine privatrechtlich organisierte, gemeinnützige Bildungseinrichtung, die von den Gemeinden Allershausen, Hohenkammer, Kranzberg und Paunzhausen unterstützt und durch das Land Bayern gefördert wird. In diesen Gemeinden und eben auch in Kirchdorf bietet die Schule Einzel- oder Gruppenstunden, teilweise auch Ensemble- oder Streicherklassenunterricht an und stellt Leihinstrumente, wie Harfen, zur Verfügung.
Bürgermeister Uwe Gerlsbeck (CSU) hatte die Mitgliedschaft Kirchdorfs befürwortet, konnte sich aber nicht durchsetzen. Musikschulleiterin Karin Schlagintweit bedauert die Ablehnung, "wir werden unser Engagement in Kirchdorf jetzt nicht mehr weiter ausbauen können". Für die Schüler ändere sich aber nichts. Gemeinderätin Elisabeth Hörand (CSU/FW-Liste) hatte sich gegen den Beitritt ausgesprochen. Das Konzept der Musikschule sei nicht schlüssig und die finanzielle Verpflichtung zu hoch, argumentierte sie. Man würde nur eine kleine Zahl von Kindern fördern. Wer an einer anderen Musikschule unterrichtet wird, bekomme keine Unterstützung. Im Übrigen sei dies nicht die Aufgabe der Kommune, "da gibt es Wichtigeres".
Schlagintweit hatte vor der Entscheidung eine Aufstellung der Kosten für den Unterricht an anderen Musikschulen zum Vergleich zusammengestellt. Dabei kam heraus, dass die Gebühren der Musikschule Ampertal auch ohne Zuschuss der Gemeinde mit denen anderer Musikschulen im Landkreis vergleichbar sind.