Markt Schwaben:Grüner Gockel auf Grasdach

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Von Max Nahrhaft, Markt Schwaben

Umweltschutz verpflichtet jeden Christen. Dies könnte man bei richtiger Auslegung in der Bibel lesen. Dort steht viel von Schöpfung und die ist nicht nur der Mensch, sondern auch die Natur. Kirche hat grün zu sein und die evangelische Kirche in Markt Schwaben macht den ersten Schritt. Im Mai des vergangenen Jahres hat sich der Arbeitskreis "Grüner Gockel" gegründet, der sich um den ökologischen Fußabdruck der Gemeinde kümmert.

Diese Initiative existiert deutschlandweit und geht ursprünglich auf die katholische Kirche zurück. "Anlass, dass wir uns jetzt für ein umweltfreundliches Verhalten einsetzen, ist der Neubau unseres Gemeindezentrums", so Pfarrer Karl-Heiz Fuchs. Das neue Gebäude wurde Ende 2016 fertig und verfügt über moderne Ausstattung. Bei Heizung, Licht und Isolierung - überall habe man auf Gottes Schöpfung geachtet. Auf dem Dach wächst Gras, Plastik- hat man durch Glasflaschen ersetzt und auf der Toilette wäscht man sich die Hände mit naturbelassener Seife.

"Gott, der Herr brachte die Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen," steht im ersten Buch Mose geschrieben. Das grüne Bewusstsein lässt sich, so Pfarrer Fuchs, auch theologisch begründen. Der Mensch hätte dankbar zu sein, für die Erde, die ihm von Gott gegeben wurde. Deswegen gelte es, sich für die Schöpfung einzusetzen. Tiere und Pflanzen verdienen genauso einen sorgsamen Umgang wie Mitmenschen. Aus den Fehlern der Vergangenheit solle man lernen und zukünftig nachhaltiger handeln. Auch so kann Umweltschutz aussehen.

Damit die Markt Schwabener Gemeinde auch ihr Wort hält, schickte die Kirchenverwaltung einen Prüfer vorbei, der die Umweltfreundlichkeit kontrollieren sollte. Das Gemeindezentrum hat den Test bestanden und das Zertifikat heißt genauso wie der Arbeitskreis: Grüner Gockel.

Doch Pfarrer Fuchs möchte sich mit den eigenen vier Wänden nicht zufrieden geben: "Wir wollen ein Vorbild sein, vielleicht können wir einen Anstoß für daheim schaffen." Was der Arbeitskreis als nächstes plant, steht noch nicht fest, doch für die Umwelt einsetzten, das wolle man sich weiterhin.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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