Luftverkehr:Ultrafeinstäube sollen erfasst werden

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Freie Wähler fordern im Landtag bayerische Monitoring-Strategie für Partikel

Die Staatsregierung soll eine bayerische Monitoring-Strategie für Ultrafeinstaub entwickeln und die Voraussetzungen dafür schaffen, die Belastung der Umwelt mit ultrafeinen Partikeln zu ermitteln. Einen entsprechenden Antrag haben die Freien Wähler jetzt in den bayerischen Landtag eingebracht. Das Monitoring solle innerhalb des Luftgüteüberwachungssystems des Landesamts für Umwelt an "geeigneten Messstationen" stattfinden, heißt es in dem Schriftstück weiter. Dafür müsse das Landesamt "mit den entsprechenden finanziellen und personellen Ressourcen" ausgestattet werden.

Erfasst werden sollen dem Antrag der Freien Wähler zufolge Staubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 0,1 Mikrometern, für die es bislang noch keine europaweiten Grenz- und Zielwerte gibt. Die Ergebnisse medizinischer Untersuchungen hätten gezeigt, dass diese ultrafeinen Partikel "besonders tief in die Lunge vordringen und über die Blutbahn in Körperzellen und in das Gehirn gelangen", begründen die Freien Wähler ihre Forderung. Unter anderem würden diese Partikel auch karzinogene Stoffe tragen. Eine Reihe internationaler Studien belege zudem, dass der Luftverkehr eine bedeutende Emissionsquelle für Ultrafeinstaub sei. Deshalb müsse die Ermittlung dieser Belastung auch "an und in der Umgebung von Flughäfen Teil der bayerischen Monitoring-Strategie sein".

Auch der Gemeinderat Wartenberg ist beim Thema Ultrafeinstäube in diesem Jahr aktiv geworden. Aufgeschreckt durch einen Vortrag des Bürgervereins Freising über die Ultrafeinstaub-Belastung rund um den Flughafen in Hallbergmoos. Um zumindest für Feinstäube für das Gemeindegebiet aussagekräftige Werte zu bekommen, wird von Januar 2018 an die mobile Luftgütemessstation, die die Flughafen München GmbH zur Verfügung stellt, für ein halbes Jahr in Wartenberg aufgestellt. Sie misst aber keine Ultrafeinstäube (Partikel unter 0,1 Mikrometer) sondern nur Feinstaub der Kategorien PM10 und PM2,5. Die Messungen der FMG mit zwei stationären und einer mobilen Messstelle zur permanenten Überwachung der Schadstoffe in der Luft , die üblicherweise für jeweils sechs Monate in einer Gemeinde der Flughafenregion stationiert wird, gehen der Bürgerinitiative und den Freien Wählern allerdings nicht weit genug. Der Freisinger FW-Landtagsabgeordnete Benno Zierer, der den Antrag initiiert hat, will, dass das bayerische Monitoring auch die Belastung in der Umgebung von Flughäfen ermittelt. "Eine Reihe internationaler Studien belegt, dass der Luftverkehr eine bedeutende Emissionsquelle ist", heißt es im Antrag der Freien Wähler.

© SZ vom 22.12.2017 / vo/wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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