Gemeinde- und Kreisräte hatten es sich nicht einfach gemacht in den Corona-Jahren 2020 und 2021, als in vielen Gremien im Landkreis über den Kauf von Luftreinigern für Schulen diskutiert wurde. Rund zwei Jahre nach ihren Kauf sind insbesondere die CO₂-Ampeln weiterhin im Einsatz, und regelmäßiges Stoßlüften wird auch in der aktuellen Grippe- und Erkältungswelle praktiziert.
Die Lüfter werden nur vereinzelt verwendet, weil deren Lautstärke als störend empfunden wird. Manche Schulen sehen sie als Trumpf in der Hinterhand, wenn der Krankenstand in den kommenden Monaten hoch werden sollte.
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Aktuell, mit den steigenden Grippe-, Erkältungs- und auch Coronazahlen, greifen manche Schulen wieder auf die Lüfter zurück. Am Gymnasium Dorfen hat das Kollegium nach den Herbstferien die Empfehlung herausgegeben, die Lüfter wieder regelmäßig einzusetzen. "Dazu mussten die Zeitschaltuhren eingestellt werden, damit die nicht durchlaufen", sagte der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Lanzinger.
Der Krankenstand sei von Klasse zu Klasse unterschiedlich, aber höher als noch vor den Herbstferien. Zudem habe es schon vor den Herbstferien zwei Coronafälle im Kollegium gegeben und einen danach. Alle drei Fälle seien harmlos verlaufen. Ferner gebe es aktuell drei bis vier Grippefälle pro Woche im Lehrerkollegium, "das ist aber nicht ungewöhnlich". "Wie die Zahlen bei den Schülern sind, wissen wir kaum", sagte Lanzinger.
Der frische Sauerstoff fördert auch die Konzentration
An der Realschule Taufkirchen hat die Grippe auch Leiterin Melanie Aufleger erwischt, dennoch erscheint sie zum Dienst. "Die Erkältungs- und Grippewelle kann ich bestätigen", sagt sie. Aber noch halte sich die Zahl der Erkrankungen in Grenzen. In Taufkirchen setzt man auf die CO₂-Ampeln. Wenn sie von grün auf rot umspringt, reagieren die Lehrer in den Klassen mit stoßlüften. Das verringert nicht nur die Menge an Viren und Bakterien im Klassenzimmer, sondern der frische Sauerstoff fördert auch die Konzentration. "Nach 20 Minuten Unterricht machen wir meist die Fenster auf."
Die Lüfter hingegen werden nur eingesetzt, wenn man eine Notwendigkeit dafür sehe, und das könne von Klasse zu Klasse unterschiedlich gehandhabt werden. Der Grund für diesen zurückhaltenden Umgang mit den Luftreinigern sei die damit verbundene Geräuschkulisse. "Vor allem Schüler, die weiter hinten sitzen, wo die Luftreiniger stehen, werden dadurch beeinträchtigt", sagt Schulleiterin Aufleger. Sie rechnet wie jedes Jahr damit, dass die Zahl der Krankheitsfälle im Januar und Februar wieder ihre Spitze erreichen. "Dann können wir immer noch darüber reden, ab wann wir die Luftreiniger einsetzen."
Abwägen, ob man die Lüfter mit ihren störenden Geräuschen einsetzt
Dieter Link, Leiter der Berufsschule Erding, setzt ebenfalls auf CO₂-Sensoren und auf das Lüftungskonzept der Schule. Der Krankenstand sei aktuell noch nicht sonderlich massiv und in so einer Situation müsse man auch abwägen, ob man die Lüfter mit ihren störenden Geräuschen einsetze. Link orientiert sich dabei auch daran, ob das erwünscht sei, aber bislang hätten weder Lehrer noch Schüler oder deren Eltern darum gebeten, die mobilen Luftreinigungsgeräte wieder einzusetzen.
Wenn es aber die Situation durch stark steigende Krankheitszahlen erfordere, werde man auf die Luftreinigungsgeräte zurück greifen. Momentan bestünde dafür aber noch keine Notwendigkeit.