Finanzspritze durch die Kommune:Lastenräder sind auf der Erfolgsspur

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Eine kleine Auswahl vor dem Laden von e-motion Lastenfahrrad Zentrum in Erding. Im Bild: Einspänner und Zweispänner, geeignet zum Transport von Kindern, Tieren oder Einkäufen. (Foto: Renate Schmidt)

Die Stadt Erding bezuschusst den Neukauf und verzeichnet seither eine große Nachfrage. Auch Dorfen diskutiert noch über eine solche Finanzspritze und hat immerhin für Dienstfahrten zwei Räder angeschafft.

Von Marie Seifert, Erding

Fahrräder erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zudem werden sie auch immer praktischer. Mit einem Lastenfahrrad kommt man nicht nur von A nach B, sondern kann dabei noch Einkäufe, sperrige Gegenstände oder sogar eine Person transportieren. Häufig werden diese schon für die Paket- und Warenlieferungen eingesetzt. Doch auch in der Erdinger Innenstadt kann man diese Art von Fahrrad nun immer häufiger beobachten und das hat auch einen guten Grund.

Seit Anfang des Jahres gilt die Stadt schon offiziell als "fahrradfreundliche Kommune". Und das soll sie auch bleiben. Dafür wird seit April der Kauf von Lastenfahrrädern und Anhängern gefördert. Alleine in diesem Jahr möchte die Stadt 15.000 Euro in die Hand nehmen (im kommenden sogar 20.000 Euro), um den Erdingern den Anreiz zu schaffen, sich klimafreundlicher fortzubewegen.

Erding bezuschusst den Neukauf und ist mit der Nachfrage sehr zufrieden

Michael Backes von der Stadtentwicklung zeigt sich auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung sehr zufrieden über die Nachfrage. Im Laufe der letzten zwei Monate sind circa 15 Anträge eingegangen. "Die Zahl erhöht sich auffällig", so Backes. Seit Beginn der Aktion beobachte er erfreut, wie mehr Menschen auf dem Wochenmarkt ihre Einkäufe mit einem Lastenfahrrad erledigen. Das Interesse stamme mehrheitlich von Privatpersonen. Am höchsten sei die Nachfrage bei den Lastenpedelecs. "Es lohnt sich eher, da sie deutlich teurer sind", weiß der Stadtplaner.

Die Stadt Dorfen hat zwei Lastenfahrräder für Dienstwege angeschafft

Auch in Dorfen ist man auf den Geschmack gekommen. Dort sind aktuell zwei Lastenfahrräder für die Mitarbeiter der Stadt selbst in Benutzung. Anita Herbst, Fachbereichsleiterin des Umweltamts, weiß, dass diese im Bauhof und für Hausmeisterarbeiten an der Schule oder dem Schwimmbad begeistert eingesetzt werden. Doch sollen vorerst keine weiteren angeschafft werden. In der ebenfalls "fahrradfreundlichen Kommune" wird der Kauf eines solchen Rads derzeit noch nicht gefördert. Des Öfteren sei das Thema schon diskutiert worden, doch ist die Stadt "noch nicht weitergekommen", bestätigt Pressesprecherin Marion Bieber.

Gekauft werden können Lastenräder dann beispielsweise beim "e-motion Lastenfahrrad-Zentrum". Seit Ende 2019 gibt es bereits eine Filiale in Erding und in Ismaning. Doch sei das Kaufinteresse seit Einführung der Bezuschussungen noch einmal deutlich gestiegen. Shopleiter Korbinian Zehetmair bestätigt: "Den Boom von Lastenrädern merken wir auf jeden Fall". Die meisten Kunden wissen über die Förderung schon Bescheid und lassen sich dann vor Ort beraten oder treten eine Testfahrt an, bevor sie sich das Gefährt zulegen.

Die Bezuschussungen von Seiten der Stadt Erding betragen 25 Prozent für die Anschaffung von Lastenrädern ohne Motorantrieb (maximal 500 Euro), ebenfalls 25 Prozent für Lastenpedelecs (maximal 1000 Euro) und 30 Prozent beim Kauf von Lastenanhänger (maximal 350 Euro). In Anspruch nehmen dürfen das sowohl Privatpersonen, als auch gemeinnützige Vereine, Genossenschaften, Gewerbetreibende und Freiberufler.

Die Finanzspritze ist allerdings an ein paar Bedingungen geknüpft

Eine Bedingung ist, dass die Räder mindestens drei Jahre lang genutzt werden und in diesem Zeitraum einen Aufkleber mit dem Logo "Radlstadt Erding" sichtbar anbringen müssen. Sollte das Rad vorzeitig weiterverkauft werden oder der Käufer wegziehen, müssen Teile des Förderbetrags zurückgezahlt werden.

Das Antragsformular ist auf der Website www.erding.de/rathaus-buergerservice/formularservice oder im Rathaus beim Sachgebiet Stadtentwicklung zu finden.

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