Landshut/Erding:Schwer kranke Kinder bekommen Hilfe

Von Petra Schnirch, Landshut/Erding

Für Geschäftsführer Bernhard Brand ist es ein "besonderer Moment": Nach dreijähriger Vorbereitung startet das Landshuter Kinderkrankenhaus im April eine "spezielle ambulante Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche". Davon profitieren auch junge, schwer kranke Patienten in den Landkreisen Erding und Freising. Das Palliativteam, dem drei Ärztinnen, Kinderkrankenschwestern, eine Sozialarbeiterin, eine Psychotherapeutin und ein Seelsorger angehören, kommt zu den Familien nach Hause. In Notfällen können sich die Eltern rund um die Uhr an die Rufbereitschaft wenden.

Die geschulten Mitarbeiterinnen ermöglichen es Kindern und Jugendlichen, die wegen weit fortgeschrittener, nicht heilbarer Krankheiten starke Schmerzen haben, dass sie zu Hause betreut werden können. Dies sei der größte Wunsch der Kinder, sagte die Münchner Medizinerin Monika Führer, die das Palliativ-Team in Großhadern leitet. Die Unterstützung gehe in der Regel über zwei, drei Quartale, sagte die Landshuter Ärztin Tatjana Tarabek-Danzl. Manchmal werde sie nach einer Phase der Stabilisation fortgesetzt.

Fünf Kinder aus dem Raum Erding und Landshut übernimmt das Team zum Start aus München. 13 bis 15 Kinder können pro Quartal versorgt werden. Nur wenn diese Zahl ausgeschöpft wird, kann das Kinderkrankenhaus die Fixkosten von 500 000 Euro pro Jahr decken. 2016 rechnet Brand mit einem Defizit von 100 000 Euro. Wenn nicht absehbar sei, dass die ambulante Versorgung kostendeckend sei, "müssen wir wieder aufhören", kündigte er an.

© SZ vom 23.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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