Landkreis Ebersberg:27 Mal um die Erde

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Das Linienbusangebot wächst und wächst

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Soll keiner sagen, mit dem Bus käme man nicht weit: Beeindruckende 662 328 Kilometer legen die im Auftrag des Landkreises Ebersberg verkehrenden Linienbusse im Jahr zurück, das entspricht ziemlich genau 16,5 Mal rund um die Erde. Dies geht aus einer vom MVV veröffentlichten Statistik für 2016 hervor, aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Außer diesen Bussen verkehren sechs Linien im Auftrag der Gemeinden Pliening, Poing und Anzing sowie Vaterstetten. Auf diesen Linien kommen 444 255 Kilometer oder elf Erdumrundungen zusammen.

Der Busverkehr ist für Landkreis und Kommunen interessant, weil er jener Teil des öffentlichen Nahverkehrs ist, den sie tatsächlich beeinflussen können. Denn ob die S-Bahn in der einen Gemeinde alle 20 Minuten fährt, darauf haben Kommunen und Landkreis nur sehr begrenzt Einfluss.

Der Landkreis Ebersberg hat das Busangebot in den vergangenen Jahren ausgebaut. Seit 2017 fährt der Bus zwischen Ebersberg, Hohenlinden und Erding vormittags öfter. Anfang dieses Jahres wurden die Verbindungen zwischen Ebersberg und Markt Schwaben beziehungsweise Anzing besser auf die Abfahrts- und Ankunftszeiten anderer Busse und der Bahn abgestimmt und zudem zwei Rufbuslinien integriert, so dass es nun mehr Haltestellen gibt. Der Landkreis und die vier Kommunen mit MVV-Busangebot lassen sich das einiges kosten. So zahlte der Landkreis Ebersberg 2016 für seine Linien knapp 1,5 Millionen Euro Defizitausgleich an die Busbetreiber. In Vaterstetten waren es 196 291 Euro, und die drei Gemeinden Pliening, Poing und Anzing zahlten zusammen noch einmal 428 283 Euro.

Allerdings scheinen die Defizite pro Linie weniger zu werden, dies legen Zahlen nahe. Der Landkreis untersucht regelmäßig die Kostendeckung seiner Busangebote, also den Anteil, der aus Ticketverkäufen erzielt wird. Er nahm in den vergangenen Jahren stetig zu. So musste der Landkreis 2002 noch 75 Prozent der Kosten tragen, fünf Jahre später waren es 60 Prozent, aktuell liegt man bei 50 Prozent. Was zeigt, dass die Buslinien immer besser angenommen werden. Kein Wunder, man kommt ja weit damit herum.

© SZ vom 13.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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