Verkehr:Minikreisel für mehr Sicherheit

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Dieses Schild signalisiert Kreisverkehr. Ein Minikreisel soll bald den Unfallschwerpunkt an der Kreuzung Siglfinger Straße entschärfen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Weil es mit dem Grunderwerb nicht geklappt hat, baut die Stadt den Kreisverkehr an einer unfallträchtigen Kreuzung jetzt eine Nummer kleiner.

Von Regina Bluhme, Erding

Not macht erfinderisch - und wenn es an der unfallträchtigen Kreuzung Siglfinger Straße und Rennweg mit dem Grunderwerb für einen großen Kreisverkehr nicht klappt, dann wird eben ein Minikreisel gebaut. Darauf hat sich der Bauausschuss des Stadtrats in der jüngsten Sitzung verständigt.

Harald Woellert, Leiter des städtischen Tiefbauamts, erläuterte in der Sitzung, die Kreuzung sei neben der Weißbräukreuzung der zweite Unfallschwerpunkt in Erding, "mit teilweise schweren Unfällen mit Personenschaden". Abhilfe würde ein Umbau zum Kreisverkehr schaffen, denn so werde die Geschwindigkeit automatisch gedrosselt "und die Konfliktpunkte reduziert und entschärft". Zudem sei die Umsetzung auch Teil des Radwegekonzepts der Stadt. Seit Jahren gebe es Überlegungen, einen Kreisverkehr mit einem Durchmesser von circa 30 Metern zu bauen. Doch mit dem dazu benötigten Grunderwerb habe es nicht geklappt.

Dann muss der Kreisel eben eine Nummer kleiner werden, so der Lösungsvorschlag der Stadtverwaltung: Auf dem verfügbaren Areal soll nun ein Minikreisverkehr mit einem Durchmesser von 19,4 Meter entstehen, bei dem die Insel überfahren werden kann. Minikreisel gibt es in Erding bereits, zum Beispiel an den Kreuzungen Münchener Straße/Dachauer Straße oder Am Gries/Lebzelter Straße. Die Umbauten hätten sich erfolgreich bewährt, sagte Woellert.

Die Kosten für den neuen Minikreisel belaufen sich laut Angaben von Harald Woellert geschätzt auf 240 000 Euro brutto, die Nebenkosten auf rund 38 000 Euro. Der Bau sei ab Juli "angedacht", so die vorsichtige Formulierung von Woellert. Wann es tatsächlich losgehen wird, sei derzeit nicht zu sagen. Das hänge auch mit dem Glasfaserausbau zusammen, der aktuell für viele aufgerissene Straßen sorgt.

Ob man sich da nicht besser mit den Firmen abstimmen könne, wollte Stadtrat Herbert Maier (Grüne) wissen. Solche Gespräche seien erfahrungsgemäß und "gelinde gesagt schwierig", erwiderte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU). Eine Abstimmung mit den unterschiedlichen Glasfaserfirmen sei nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Er habe sogar schon erlebt, dass zwei Konkurrenten sich gegen gemeinsame Verlegungstermine gewehrt hätten. "Wir hoffen aber, dass es heuer noch losgehen kann", sagte der OB. Der Kreisel wäre "ein Meilenstein an der Stelle".

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