Kinderbetreuung:Kitaplätze werden knapp

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Taufkirchen baut im Ortsteil Moosen an

Steigende Geburtenzahlen und ein starker Zuzug machen sich in Taufkirchen bemerkbar: Obwohl die Gemeinde erst im September 2017 ein weiteres Kinderhaus eröffnet hat, werden im Herbst 2019 schon wieder die Plätze knapp. Das betrifft sowohl den Hauptort Taufkirchen als auch den Ortsteil Moosen. Wie es in der vergangenen Gemeinderatssitzung hieß, sei die Pfarrei in Taufkirchen bereit, den Kindergarten Pauli Bekehrung zu erweitern, die Gemeinde stelle dafür vorübergehend Container zur Verfügung. In Moosen soll der gemeindeeigene Kindergarten St. Stephanus erweitert werden. Das Architekturbüro Haindl und Kollegen stellte dazu in der Sitzung mehrere Varianten vor. Architektin Annerose Rieger hatte Machbarkeitsstudien erstellt, die Platz für eine weitere Kitagruppe bieten sollen und auch eine größere Küche vorsahen. Die derzeitige ist zu klein, dort passen maximal acht bis zehn Kinder hinein, eine ganze Gruppe kann gar nicht gemeinsam essen.

In der Formensprache halte sie sich an den Bestand, aber je nach Variante müsse man mit 1,5 bis 1,65 Millionen Euro rechnen. Das sei "eins zu eins das Doppelte", was man noch vor Kurzem am Bau bezahlt habe, bedauerte sie. "Es ziehen immer mehr Leute in den Münchner Großraum, zu dem Taufkirchen definitiv dazu gehört", sagte Rieger. Und in diesem Großraum würden die Preise auf dem Bau derzeit jährlich um 30 Prozent steigen.

Gemeinderat Martin Huber (AfD) vertrat den Standpunkt, bei den Preisen auf dem Bau werde bald eine Blase platzen. Er schlug vor, den Bau zu verschieben, bis sich die derzeit überteuerten Kosten wieder normalisiert hätten. Den Platzmangel sollte man mit Containern überbrücken. Architektin Rieger teilte die Einschätzung nicht, dass die Preise wieder nach unten gehen könnten. Ein Aufschub bedeute, dass zusätzlich zu den Baukosten auch noch 150 000 bis 200 000 Euro für Container ausgeben müsse. Außerdem könne man aktuell mit einer Förderung in Höhe von 400 000 Euro rechnen, "wenn man es geschickt hinkriegt". Ob es diese Förderung in einigen Jahren noch gebe, sei nichts, worauf man sich verlassen könne. Huber stellte dennoch den Antrag, zuerst eine Kostengegenüberstellung zu errechnen, bevor man eine Entscheidung treffe. Der Antrag wurde aber nur von den beiden AfD-Gemeinderäten befürwortet und von der großen Mehrheit abgelehnt. Die Gemeinderäte grenzten die Zahl der Varianten um zwei ein, die weiter verfolgt werden sollen. Die Architektin soll vor einer endgültigen Entscheidung die Pläne vertiefen und noch einmal vorlegen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.

© SZ vom 26.11.2018 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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